Kirchenbankverkauf: Aufregung bei Kleinaktionären

„Der Vertrag mit der GraWe ist eine Katastrophe. Er muss neu verhandelt werden.“ Das sagt ein Bankexperte und Berater der Kleinaktionäre der früheren Kirchenbank Schelhammer & Schattera laut „Kurier“ (Samstagsausgabe).

Die Kirchenbank Schelhammer & Schattera wurde kürzlich an die GraWe verkauft. Zwar ist die Aufsicht noch für ein Okay am Zug. Die Vertreter der Klöster, die noch Minderheitenanteile halten, sehen aber ein schlechtes Geschäft.

Die katholischen Männerorden hatten schon länger einen Käufer für die älteste Privatbank Wiens (Gründungsjahr: 1832) gesucht. Im Zuge des Deals geht auch ein direkt und indirekt gehaltener knapp 10-prozentiger Anteil an den Casinos Austria an die Grazer Wechselseitige.

Treffen der Minderheitsaktionäre

Das Stift Göttweig, mit 5,12 Prozent einer der größeren verbleibenden Eigentümer, soll für kommenden Donnerstag ein Treffen der Minderheitsaktionäre einberufen haben, schreibt der „Kurier“. Bessere Vertragsbedingungen sollen durchgesetzt werden. Ihr Trumpf laut Zeitung: Wenn sie 25,1 Prozent des Anteils an der Bank vertreten, könnten sie der GraWe viel abverlangen. Denn die GraWe wolle durch weitere Zukäufe ihren Anteil an der Bank auf mehr als drei Viertel erhöhen. Nur so kann die zukünftige Tochter voll im Konzern konsolidiert werden.

Was die Kritiker besonders ärgern soll, sind Garantien des Verkäufers, die „weit über das übliche Ausmaß“ hinausgehen sollen. Erhard Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz und stellvertretender Aufsichtsrat der Bank, zeigt sich laut dem Zeitungsbericht höchst verwundert über die Kritik.

religion.ORF.at/APA

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