Linz: Muslime und Christen gemeinsam gegen Gewalt

Über 1.000 Muslime und Christen haben am Samstagnachmittag in Linz gemeinsam gegen Gewalt protestiert. Dazu aufgerufen hatten die Islamische Religionsgemeinde Linz und die Katholischen Aktion Oberösterreich.

Angesichts der Gräueltaten, die in Paris, im Nahen Osten oder in Nigeria von extremistischen Gewalttätern begangen worden sind, fand der Linzer Bischof Ludwig Schwarz scharfe und verurteilende Worte: „Menschen brutal auszulöschen kann nie im Sinne Gottes sein.“

Zu der Kundgebung, die vom Volksgarten über die Landstraße auf den Linzer Hauptplatz marschierte und ein Zeichen für Meinungsfreiheit und Toleranz war, hatten die Islamische Religionsgemeinde Linz und die Katholischen Aktion Oberösterreich aufgerufen.

„Radikalisierung in sozialer Ungleichheit begründet“

Vehement forderte Schwarz zum Kampf gegen soziale Ungleichheit auf, da diese den Nährboden für Gewalt bereite. „Solange die Ausschließung und die soziale Ungleichheit in der Gesellschaft und unter den verschiedenen Völkern nicht beseitigt wird, wird es unmöglich sein, die Gewalt auszumerzen“, zitierte der Bischof Papst Franziskus, der dies im Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ klar angesprochen hatte.

Als überaus positiv schätzt der Bischof den Oberösterreichischen Religionsbeirat ein. Die Einbeziehung sämtlicher im Bundesland aktiven anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaften sei einzigartig und fördere das gute Miteinander der Religionen.

Zeichen gegen islamistischen Terror

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer sprach der Islamischen Religionsgemeinschaft seinen Dank für die Organisation der Kundgebung aus. Die sei ein deutliches Zeichen gegen islamistischen Terror. Die Botschaft sei klar: „Nicht mit uns. Nicht in unserem Namen.“ Als weitere Vertreter der Politik sprachen die Landesräte Gertraud Jahn und Rudolf Anschober sowie der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.

Die Terroranschläge hätten mit dem Islam nichts zu tun und seien mit dem Koran unvereinbar, betonte Murat Baser, der Vorsitzende der Islamischen Religionsgemeinde Linz. Er wolle nicht, dass ein Keil in die Gesellschaft getrieben werde; es dürften nicht einige wenige die Religion in ein sehr schlechtes Licht rücken. „In Österreich haben wir eine über 100-jährige Geschichte des Zusammenlebens und eines fruchtbaren Dialogs“, so Baser.

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