Interreligiöse Initiative: Frauen gegen PEGIDA

Als Reaktion auf die geplante PEGIDA-Demonstration in Wien haben Frauen verschiedener Religionsgemeinschaften eine Gegeninitiative gestartet: Sie riefen unterschiedliche Menschen auf, sich Hand in Hand zu zeigen.

Unter dem Motto „Hand in Hand gegen Angst und Gewalt“ wollen die Frauen ihren Widerstand gegen die Aktivitäten von PEDIGA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) stellen. Am 2. Februar soll eine PEGIDA-Demonstration in Wien stattfinden. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die Frauen das Bündnis - die Menschen würden Hass schüren.

(V.l.n.r.): Sr. Beatrix Mayrhofer, Amani Abuzahra, Susanne Scholl, Melitta Toth, Barbara Heyse-Schaefer, Geetha Nayak

KFB/Erich Leonhard

(V.l.n.r.): Sr. Beatrix Mayrhofer, Amani Abuzahra, Susanne Scholl, Melitta Toth, Barbara Heyse-Schaefer, Geetha Nayak

Die Frauen verschiedener Religionsgemeinschaften sprachen sich „für Vertrauen, Dialog und Gerechtigkeit" aus und bekannten sich - allen Unterschieden zum Trotz - zur Einigkeit in grundlegenden Überzeugungen: zu jener von der Würde jedes Menschen, zum Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit, auf ein gutes Leben für alle in Frieden und zu gegenseitigem Respekt“.

Social-Media-Kampagne

Katholikin Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, und Melitta Toth von der Katholischen Frauenbewegung, Barbara Heyse-Schäfer von der Evangelischen Frauenarbeit in Österreich, als Vertreterin für das Judentum die Journalistin Susanne Scholl, die Muslimin Amani Abuzahra vom privaten Studiengang für das Lehramt für Islamische Religion an Pflichtschulen (IRPA) sowie Vertreterinnen der Hindus und Buddhisten in Österreich haben sich via Facebook von Menschen distanziert, die „Hass schüren und gegen andere hetzen“. Der Eintrag findet sich auf der Facebook-Seite der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.

Die Frauen appellierten via Facebook: „Setzen Sie ein Zeichen für Vertrauen, Dialog und Gerechtigkeit: Liken/teilen Sie diese Nachricht und posten Sie ein Foto, auf dem Sie Hand in Hand mit (einem) Menschen anderer Herkunft oder Religion zu sehen sind. Helfen Sie, sichtbar zu machen, dass wir viele sind.“

„Hass dominiert“

Die Religionsvertreterinnen wandten sich in der Erklärung gegen Menschenverachtung, Hass und Terror, die derzeit die Nachrichten dominieren würden. „Ein Klima der Angst, Abwehr und Aggression stellt jene Werte in Frage, für die demokratische Gesellschaften stehen.“ Menschen fehle zunehmend das Vertrauen in die Politik und deren Institutionen. Es gebe Zweifel, dass ein Miteinander unterschiedlicher gesellschaftlicher Kräfte für ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit möglich ist.

Dem halten Mayrhofer, Scholl und die anderen Protagonistinnen entgegen, dass ein demokratisches Europa von der Toleranz und dem Vertrauen in die politische Gestaltbarkeit von Gemeinschaft lebe. „Dafür gilt es, einander zu respektieren, voneinander zu wissen, miteinander zu sprechen.“

religion.ORF.at/KAP

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