Abdullah-Zentrum: „Sitz bleibt in Wien“

Der Sprecher des König-Abdullah-Dialogzentrums (KAICIID), Peter Kaiser, hat am Mittwoch gegenüber der APA und der „Wiener Zeitung“ Medienberichte dementiert, wonach das KAICIID einen Abzug nach Genf plane.

Das KAICIID will demnach seine Räumlichkeiten in Wien sogar erweitern. „Wir haben keine Pläne, Wien zu verlassen. Unser Sitz ist in Wien. Andere Optionen gibt es nicht. Wir hätten lediglich gern mehr Arbeitsfläche in Wien und überlegen, wie wir zusätzliche Räumlichkeiten bekommen“, so Kaiser im telefonischen Gespräch.

Vielmehr sei wahr, dass das KAICIID-Management kürzlich in Genf gewesen sei, um die Kooperation mit den dort ansässigen UNO-Organisationen wie der UNO-Flüchtlingskommission und der UNO-Menschenrechtskommission zu intensivieren. Außerdem wolle man den Organisationen in Genf näherbringen, was das KAICIID mache.

Berufung auf „Diplomatenkreise“

Die Tageszeitung „Die Presse“ hatte am Dienstag berichtet, dass sich das KAICIID angesichts der lautstarken öffentlichen Protests bereits auf einen Abzug aus Wien einstelle. „Schon vorletzte Woche - und damit lange vor dem Bericht des österreichischen Außenministeriums vom Dienstag - reiste Generalsekretär Faisal bin Abdulrahman bin Muammar für mehrere Tage nach Genf, um eine mögliche Verlegung des Zentrums in die Schweizer UNO-Metropole auszuloten“, hieß es in dem Bericht, in dem man sich „auf internationale Diplomatenkreise berief“.

In Österreich war vor drei Wochen eine Debatte über die Schließung des Zentrums entbrannt. Vor allem Grüne und SPÖ drängen darauf, während die ÖVP auf die negativen Folgen - Stichwort Wirtschaftsbeziehungen zu Saudi-Arabien und Rolle Wiens als Sitz der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) - eines solchen Schrittes verweist.

Im jüngsten Außenamtsbericht, der der APA vorliegt, wird darauf hingewiesen, dass eine sofortige und einseitige Schließung des Zentrums nur unter Missachtung völkerrechtlicher Verträge möglich wäre. Bundespräsident Heinz Fischer mahnte die Politik, die Diskussion über die Zukunft des Zentrums sachlich zu führen.

religion.ORF.at/APA

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