Brunchen für Frieden: Interreligiöses Treffen im Stift Melk

Vertreter aller großen Religionsgemeinschaften treffen einander am kommenden Sonntag im niederösterreichischen Stift Melk zum Auftakt der UN-Woche für Harmonie der Religionsgemeinschaften.

Mehr als 75 Repräsentanten von acht in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften hätten bisher die Teilnahme am „Peace Brunch“ zugesagt, so Pater Jakob Deibl vom Stift Melk. Der Brunch sei ein „wichtiges Zeichen gegen jegliche Form vom Radikalismus und Fundamentalismus in allen Religionen“.

Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte er, dass es nicht das Ziel der Veranstaltung sein könne, konkrete Lösungen für die aktuellen internationalen Konflikte zwischen den Religionen zu präsentieren. Man wolle aber gerade auch in Anbetracht der schrecklichen Ereignisse der vergangenen Monate aufzeigen, dass der interreligiöse und interkulturelle Dialog in Österreich von großer Wichtigkeit sei.

Die von der Botschaft von Jordanien in Österreich, dem österreichischen Außenministerium und dem Stift Melk organisierte Veranstaltung findet im Rahmen der „Woche der Vereinten Nationen zur Harmonie der Religionsgemeinschaften“ statt, die seit 2010 begangen wird und auf eine Initiative des jordanischen Königs Abdullah II zurückgeht.

„Gegen Barbaren muss man zusammenstehen“

Am kommenden Sonntag, 8. Februar, werden Vertreter der katholischen Kirche, der Islamischen Glaubensgemeinschaft, der Israelitischen Kultusgemeinde, der Buddhistischen Religionsgesellschaft, der Islamischen Alevitischen Glaubensgemeischaft sowie der Evangelisch-Lutherischen, der Altkatholischen und der Neuapostolischen Kirche dabei sein. Auch der international bekannte Benediktinermönch und Buchautor David Steindl-Rast wird an dem Brunch teilnehmen, sowie ein Vertreter des in die Kritik geratenen König-Abdullah-Zentrums für Interreligiösen Dialog.

Bei der Pressekonferenz sagte der jordanische Botschafter in Österreich, Hussam AlHusseini, dass eine solche Initiative, besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse, wichtig sei. „Zurzeit wird die Welt von kleinen Gruppen von Menschen terrorisiert, die denken, sie hätten den einzig wahren Glauben. Gegen diese Barbaren muss man zusammenstehen und gemeinsam die gleichen Werte aller Religionen verteidigen“, so der Botschafter. Die „Woche der Harmonie der Religionsgemeinschaften“ und besonders eine Veranstaltung wie der „Peace Brunch“ würden Gelegenheit geben, um Geschlossenheit zu zeigen.

religion.ORF.at/KAP/APA