New York: Interreligiöse Koalition gegen Sterbehilfe

New Yorks Kardinal Timothy Dolan hat angekündigt, Widerstand gegen die Legalisierung von Sterbehilfe zu leisten. Rückendeckung erhält er von mehreren christlichen und jüdischen Religionsvertretern.

Katholiken, Evangelikale, Mormonen, griechisch-orthodoxe Christen und orthodoxe Juden - sie alle wenden sich gegen den „Death With Dignity Act“ (Sterben-mit-Würde-Gesetz) des demokratischen Senators Brad Hoylman. In New York wird demnächst über die Gesetzesinitiative entschieden, die eine Selbsttötung mit ärztlicher Beihilfe erlauben soll. Damit würde New York der fünfte US-Bundesstaat nach Oregon, Washington, Vermont und Montana, der eine solche Praxis gestattet. Unter anderem in New Jersey und Kalifornien wird eine Legalisierung derzeit diskutiert.

Einem entsprechenden Gesetzesvorhaben werde sich die interreligiöse Koalition entgegenstellen, kündigte New Yorks Kardinal Timothy Dolan an. Der New Yorker Erzbischof ist in der US-Bischofskonferenz für Fragen des Lebensschutzes zuständig und will sich der möglichen Legalisierung eines ärztlich assistierten Suizids in seinem Bundesstaat widersetzen. Auch die übrigen katholischen Bischöfe räumten diesem Thema „hohe Priorität“ ein, sagte Dolan der Tageszeitung „Daily News“ am Montag.

„Natürlicher Tod ist Tod in Würde“

Vergangene Woche hatten der Zeitung zufolge drei todkranke Patienten in New York Klagen eingereicht, um Ärzte, die assistierten Suizid leisteten, vor Strafverfolgung zu schützen. Dolan kritisierte auch das Motto der Gesetzesinitiative, „Death with dignity“. „Die wahren Helden sind die, die auf natürlichem Weg sterben, die jeden Tag annehmen, alles auskosten, was ihnen zufällt. Das ist ein Tod in Würde“, so der Kardinal. Wenn man über würdevolles Sterben sprechen wolle, müsse man über eine Stärkung von Hospizdiensten reden.

Auch in Österreich hat das Thema Sterbehilfe in den vergangen Monaten immer wieder für Diskussionen gesorgt. Ende Jänner fand unter dem Titel „Würde am Ende des Lebens“ eine parlamentarische Enquete statt, der Bericht wird im März erwartet. Kritiker monierten allerdings, dass die Themen assistierter Suizid und Töten auf Verlangen ausgespart worden seien.

religion.ORF.at

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