Vatikan: Weltgebetstag für Missbrauchsopfer in Planung

Der Vatikan plant einen Weltgebetstag für die Opfer von sexuellem Missbrauch. Dadurch solle „unsere Verantwortung für eine geistliche Heilung“ der Betroffenen deutlich gemacht werden, hieß es aus dem Vatikan.

Der Vatikan wolle ein verstärktes Bewusstsein für die „Geißel des Missbrauchs von Minderjährigen“ in der katholischen Kirche schaffen, teilte die päpstliche Kinderschutzkommission am Montag mit. Das solle durch einen Weltgebetstag für die Opfer von sexuellem Missbrauch erreicht werden. Die Kommission bereite derzeit Material für eine solche Initiative vor. Ein Datum wird wurde noch nicht genannt.

„Sicheres Haus“ für Kinder

Die Kinderschutzkommission wolle außerdem in mehreren Arbeitsgruppen Forschungsprojekte, die dazu beitragen sollen, die Kirche zu einem „sicheren Haus“ für Kinder, Heranwachsende und leicht verletzbare Erwachsene zu machen, auf den Weg bringen. Es gehe um die Seelsorge für Betroffene und ihre Familien, Erziehung sowie Richtlinien für eine optimale Praxis und für die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten. Besonders wichtig sei, dass die Personen in herausgehobenen kirchlichen Positionen verantwortlich mit diesem Thema umgingen. Ein erster Vorschlag sei dem Papst bereits übermittelt worden.

Die 17 Mitglieder zählende päpstliche Kinderschutzkommission tagte von Freitag bis Sonntag in Rom. Ihr gehören auch zwei Missbrauchsopfer an. Papst Franziskus hatte vergangene Woche auch einen Brief an Bischofskonferenzen, Orden und kirchliche Gemeinschaften geschickt und darin gefordert, dass die Bekämpfung von sexuellen Übergriffen in der Kirche oberste Priorität haben müsse: „Man wird deshalb anderen Erwägungen, welcher Natur auch immer sie sein mögen, keine Priorität geben können - wie etwa dem Wunsch, den Skandal zu vermeiden. Denn im Weiheamt ist absolut kein Platz für diejenigen, die Minderjährige missbrauchen“, schrieb der Papst.

religion.ORF.at/KAP

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