Israels Ex-Oberrabbiner wegen Korruption angeklagt

Israels ehemaliger Oberrabbiner Jona Metzger muss wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft in Jerusalem habe sich für eine Anklage entschieden, so israelische Medien am Dienstag.

Der Ex-Oberrabbiner habe allerdings noch die Chance, den Staatsanwalt in einer Voranhörung zu überzeugen und damit eine Anklage zu vermeiden, berichtete die „Jerusalem Post“ (Dienstag-Ausgabe). Metzger wird verdächtigt, während seiner Amtszeit Bestechungsgelder in Höhe von sieben Millionen Schekel (rund 1,6 Millionen Euro) angenommen zu haben. Angesichts der schweren Vorwürfe hatte er sein Amt bereits 2013 niedergelegt.

Israel hat jeweils zwei Oberrabbiner. Metzger war für die aus Europa stammenden Juden, die Aschkenasim, zuständig. Er wurde im Juli 2013 durch den Rabbiner David Lau ersetzt. Für die aus dem Orient stammenden sephardischen, spanisch geprägten Juden ist ebenfalls seit Juli 2013 Jitzhak Josef zuständig.

Höchste Autorität

Das israelische Großrabbinat ist die höchste Autorität des Landes in Bezug auf das jüdische Recht. Insbesondere Personenstandsfragen wie Eheschließungen und Scheidungen, Konversion, aber auch Fragen der jüdischen Speisegesetze und die Aufsicht über jüdische heilige Stätten sowie über die Rabbinergerichte fallen unter seine Zuständigkeit.

religion.ORF.at/APA/dpa

Mehr dazu:

• Hausarrest: Israels Oberrabbiner suspendiert sich selbst
  (religion.ORF.at; 24.6.2013)
• Neue Oberrabbiner für Israel gewählt
  (religion.ORF.at; 25.7.2013)

Link:

• „Jerusalem Post“-Artikel in englischer Sprache