Papst: Keine Kinder zu bekommen ist egoistisch

Papst Franziskus hält gewollte Kinderlosigkeit für Egoismus. „Keine Kinder zu haben ist eine egoistische Wahl“, sagte er bei seiner Generalaudienz am Mittwoch in Rom.

„Mit Kindern verjüngt sich das Leben und bekommt Energie“, so das Oberhaupt der Katholiken. Eine Gesellschaft, in der es keine Kinder gebe, weil diese „vor allem als Sorge, Last und Risiko“ gesehen würden, sei „trübselig“. Viele Kinder zu haben, sei nicht mit einer unverantwortlichen Entscheidung gleichzustellen. Demgegenüber hatte er erst am 19. Jänner auf dem Rückflug von den Philippinen nach Rom gesagt, gute Katholiken müssten sich „nicht wie die Karnickel“ vermehren - mehr dazu in Papst: „Nicht wie die Karnickel vermehren“.

Papst Franziskus streichelt ein Kind während einer seiner Generalaudienzen

APA/EPA/ANSA/Osservatore Romano

Franziskus während einer seiner Generalaudienzen

Kinder seien „kein Problem der Reproduktionsbiologie“ und nicht „Besitz ihrer Eltern“, sondern ein Geschenk, sagte Franziskus am Mittwoch weiter. Sie müssten um ihrer selbst Willen geliebt werden und nicht deshalb, weil sie besonders schön, gesund oder gut seien. Jedes von ihnen sei einzigartig und unwiederholbar. Es sei unverwechselbar an seine Wurzeln gebunden.

Auch die Alten respektieren

Zugleich rief Franziskus in seiner Ansprache Kinder und Jugendliche dazu auf, den älteren Generationen Respekt entgegenzubringen. Eine Gesellschaft, deren Kinder ihre Eltern nicht ehrten, werde zu einem Sammelbecken „gefühlloser und habgieriger Jugendlicher“. Die liebevolle Verbindung zwischen den Generationen garantiere die Zukunft und mache die Geschichte menschlich. „Ein Kind liebt man, weil es Kind ist: Nicht weil es schön ist, oder so ist oder so, nein, weil es ein Kind ist“, sagte der Papst.

Franziskus hatte vergangene Woche mit einer Aussage zum Schlagen von Kindern eine Welle der Empörung ausgelöst. Auch für seine Bemerkung, Katholiken sollten sich nicht wie „Karnickel“ vermehren, musste er vor einigen Wochen Kritik einstecken.

religion.ORF.at/dpa

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