Saudi-Arabien will Moschee in Island finanzieren

Saudi-Arabien will den geplanten Bau einer Moschee in der isländischen Hauptstadt Reykjavik mit einer Million US-Dollar (912.159 Euro) unterstützen. Die Gesamtkosten sind auf rund 1,50 Mio. Euro veranschlagt.

Der Präsident der Vereinigung der Muslime in Island, Ibrahim Sverrir Agnarsson, reagierte überrascht. Die Bereitschaft der Regierung in Riad zur Finanzierung des umstrittenen Bauvorhabens kam bei einem Gespräch zwischen Staatspräsident Olafur Ragnar Grimsson und dem saudischen Botschafter in Island zutage.

Keine Bedingungen akzeptieren

Seine Vereinigung sei bisher nicht mit dem Angebot konfrontiert worden, sagte Muslimen-Vertreter Agnarsson gegenüber dem Isländischen Rundfunk am Freitag. Sein Stellvertreter Salmann Tamimi betonte, man werde keinesfalls Geld akzeptieren, das an irgendwelche Bedingungen geknüpft sei.

In Island gibt es zwei rivalisierende muslimische Glaubensgemeinschaften. Bereits vor einem Jahr hatte Saudi-Arabien der ihr nahe stehenden zweiten Gemeinde, dem Islamischen Kulturzentrum, die selbe Summe angeboten. Die Moschee ist jedoch von der unabhängigen Vereinigung der Muslime geplant, die bereits über ein Grundstück für das Gotteshaus verfügt.

Schwelende Debatte über Bau der Moschee

Vor einem Jahr war die seit Jahren schwelende Debatte um die geplante Moschee im Kommunalwahlkampf neu aufgeflammt, als die Kandidatin der Fortschrittspartei, Sveinbjörg Birna Sveinbjörnsdottir, ankündigte, sie wolle die Baugenehmigung einem Referendum unterziehen.

Ministerpräsident Sigmundur Davd Gunnlaugsson pfiff seine Parteikollegin daraufhin zurück und betonte, er werde den Bau, falls dieser zustande kommt, jedenfalls nicht stoppen.

religion.ORF.at/APA