Burma: Verurteilungen wegen Buddhas mit Kopfhörern

Wegen Beleidigung des Glaubens sind in Burma (Myanmar) ein Neuseeländer und zwei burmesische Kollegen zu zweieinhalb Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt worden. Sie hatten Buddha mit Kopfhörern abgebildet.

Ein Richter befand den Neuseeländer Philip Blackwood und seien zwei Kollegen am Dienstag schuldig, mit einem Bild des Buddhas mit Kopfhörern auf der Facebook-Seite seiner Bar „den religiösen Glauben“ der Buddhisten im Land beleidigt zu haben. Das Bild hatte in der überwiegend tiefgläubigen Bevölkerung Myanmars eine hitzige Debatte ausgelöst.

Kein Buddha mit Kopfhörern

Die drei Angeklagten, die seit Dezember in der Küstenmetropole Rangun inhaftiert sind, erhielten zwei Jahre Haft wegen Beleidigung der Religion und sechs Monate wegen Störung der öffentlichen Ordnung. Sie waren nach einer Beschwerde der Religionsbehörde festgenommen worden, ihre Bar wurde geschlossen. Die Betreiber hatten ein Bild Buddhas mit Kopfhörern gezeigt, um für eine Veranstaltung zu werben. Laut Richter können die Verurteilten Berufung gegen das Urteil einlegen. Im Prozess hatten die drei Männer stets bestritten, die Religion mit der Reklame beleidigen zu wollen.

Goldene Buddha-Statuen in Burma

Reuters/Soe Zeya Tun

Die Beleidigung des Glaubens wird in Burma hart bestraft

Mehrheit der Burmesen sind Buddhisten

In Burma ist seit 2011 eine nominell zivile Regierung an der Macht, die nach Jahrzehnten der Militärdiktatur mit einer Reihe von Reformen die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft des Landes geöffnet hat. Allerdings haben in den vergangenen Jahren die Spannungen zwischen der Mehrheit der Buddhisten und der kleinen muslimischen Minderheit zugenommen. Eine nationalistische Bewegung unter Führung extremistischer Mönche fordert den Schutz des Buddhismus und ruft zum Boykott muslimischer Geschäfte auf.

Der Buddhismus ist eine der fünf großen Weltreligionen mit geschätzten 450 Millionen Anhängern weltweit. Besonders stark ist er in Asien verbreitet. In Burma sind es über 80 Prozent der Bevölkerung, die meisten der 55 Millionen Einwohner gehören der Theravada-Richtung des Buddhismus an.

religion.ORF.at/AFP

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