Diözese Limburg: Tebartz an Finanzdebakel schuld

Die Diözese Limburg macht ihren früheren Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst für die Vermögensschäden verantwortlich, die mit der Errichtung des rund 31 Mio. Euro teuren Bischofssitzes entstanden sind.

Das habe ein Gutachten eines Kirchenrechtlers ergeben, teilte der Limburger Apostolische Administrator Manfred Grothe laut Kathpress der „Frankfurter Rundschau“ (Donnerstag-Ausgabe) mit. Das Gutachten habe ergeben, „dass der Bischof als Letztverantwortlicher in der Verwaltung und der Vermögensverwaltung Entscheidungen getroffen hat, die zu Vermögensschäden geführt haben“, präzisierte Grothe.

Kirchliches Strafrecht gefragt

Man habe das in Rom vorgetragen und werde nach Ostern nachfragen. Die Diözese selbst habe keine Möglichkeit, den Bischof zu verklagen. Das müsse Rom machen. Es gehe dabei um das kirchliche Strafrecht, sagte Grothe. Tebartz-van Elst hatte nach einem Skandal um die Kostenexplosion seines neuen Amtssitzes in Limburg im März 2014 sein Amt verloren.

Eine bischöfliche Prüfungskommission kam in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass er kirchliche Vorschriften umgangen und Baukosten in die Höhe getrieben hatte. Ein strafrechtlich verfolgbares Verhalten sah die Staatsanwaltschaft Limburg jedoch nicht. Tebartz-van Elst war vor einem Jahr zurückgetreten und ist seit Anfang Februar im Vatikan tätig.

Der Bischofssitz in Limburg

Reuters/Kai Pfaffenbach

Der Limburger Bischofssitz

Ohne genaue Zahlen zu nennen, machte Grothe deutlich, dass das Bischofshaus „natürlich“ weniger wert sei als 31 Millionen Euro. „Wir müssen Werte abschreiben, weil Arbeiten doppelt ausgeführt werden mussten, aber auch, weil überhöhte Rechnungen bezahlt wurden. Wir werden versuchen, wenigstens dieses Geld bei den Empfängern einzuklagen.“

religion.ORF.at/APA

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