Erstmals Exorzisten-Kurs für Laien in Rom
Der vom 13. bis 18. April am Sitz der Universita Europea in Rom geplante Kurs steht auch Psychologen, Lehrern und Ärzten offen, die sich dem Thema Exorzismus nähern wollen.
„Wahre Fälle“ unterscheiden lernen
Der Kurs, der mit der Unterstützung der vatikanischen Klerusorganisation organisiert wird, solle die Teilnehmer darauf vorbereiten, die wahren Fälle von Teufelsbesessenheit von psychischen Störungen zu unterscheiden, sagte Pater Pedro Barrajon, der den Kurs mitorganisiert. Am Ende des Seminars ist ein Runder Tisch mit einigen erfahrenen Exorzisten wie Cesar Truqui und Francesco Bamonte vorgesehen.
Reuters/Allesandro Bianchi
Das Seminar sei vor dem Hintergrund der Entwicklung der Satanismus-Mode in der Musik, bei Bekleidung und bei Gegenständen, aber auch durch den Aufschwung des Okkultismus, der Magie und der mystischen Erfahrungen angeboten worden, hieß es. Nach Schätzungen von Geistlichen sind in Italien rund 400 Exorzisten tätig.
Nicht wie im Film
Die Tradition des Exorzismus im Christentum geht auf das Neue Testament zurück, das von Dämonenaustreibungen durch Jesus berichtet. Laut katholischer Lehre können Teufel und Dämonen von einer Person Besitz ergreifen. Eine Art von Exorzismus nimmt etwa der Priester bei einer Taufe vor - mehr dazu in Exorzismus: Der Kampf gegen das Böse.
Der landläufig als Exorzismus bekannte „feierliche“ oder "Große Exorzismus“ wird im Vergleich relativ selten und regional mit sehr unterschiedlicher Häufigkeit eingesetzt. Es geht dabei laut entsprechender Lehre darum, einen Menschen durch rituelles Gebet aus der Gewalt „dämonischer Mächte“ zu befreien. Zuvor muss eine psychische Erkrankung des Patienten als Grund für dessen Symptome ausgeschlossen werden.
religion.ORF.at/APA
Mehr dazu:
- Papst: Exorzismus steht für „Liebe und Offenheit"
(religion.ORF.at; 29.10.2014) - Exorzist: Interesse an Teufelsaustreibungen nimmt zu
(religion.ORF.at; 6.7.2014) - Exorzismus: Der Kampf gegen das Böse
(religion.ORF.at; 11.9.2013)