Vatikan und Italien unterzeichneten Steuerabkommen

Der Vatikan und Italien haben am Mittwoch ein Steuerabkommen unterzeichnet, das unter anderem den Austausch von Finanzdaten vorsieht. „Es handelt sich um einen neuen Schritt in Richtung Finanztransparenz“, so der Vatikan.

Italien ist das erste Land, mit dem der Vatikan ein Abkommen zum Austausch von Steuerinformationen unterzeichnet. Das Abkommen, das vom vatikanischen „Außenminister“, Erzbischof Paul Richard Gallagher, und vom italienischen Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan unterzeichnet wurde, sieht unter anderem vor, dass Finanzrenditen ab dem Jahr 2014 besteuert werden. Ausgetauscht werden Informationen für Steuererklärungen ab dem Jahr 2009.

Im Vatikan wird der von Papst Franziskus eingeleitete Aufräumprozess bei den Finanzen fortgesetzt, der auch die Vatikanbank betrifft. Das Institut, das in seiner Vergangenheit immer wieder mit Skandalen in Verbindung stand, bemüht sich seit einiger Zeit um mehr Transparenz und überprüft alle seine Kunden.

Um Transparenz bemüht

Der Vatikan bemüht sich um mehr Transparenz seiner Finanzen. 18.900 Kundenbeziehungen des IOR wurden im vergangenen Jahr von 25 Finanzexperten der US-amerikanischen Firma Promontory, die auf Unternehmensberatung und Bekämpfung von Geldwäsche spezialisiert ist, minutiös durchleuchtet. Sie mussten überprüfen, ob die Kontoinhaber tatsächlich die eingetragenen Kleriker, Ordensgemeinschaften oder Vatikan-Bediensteten und die Finanzbewegungen einwandfrei sind.

Auch in den nächsten Monaten sollen weitere Schritte unternommen werden, um die Mittel im Kampf gegen Geldwäsche zu verbessern und eine noch stärkere Offenheit zu garantieren. Das IOR steht unter Aufsicht einer Kardinalskommission, zu deren Mitgliedern seit Jänner 2014 auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn zählt.

religion.ORF.at/APA

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