Vatikan: Boko Haram mit Gewalt begegnen

Der Vatikan hat am Mittwoch bei einer Sondersitzung des UNO-Menschenrechtsrats in Genf ein rasches und entschlossenes Vorgehen der Staatengemeinschaft gegen die Terrormiliz Boko Haram verlangt.

Erzbischof Silvano Tomasi - er ist der Vertreter des Vatikan bei den Vereinten Nationen in Genf - warnte davor, dass sich der Terror von Boko Haram wie ein Krebsgeschwür von Nigeria aus in Westafrika ausbreite und die Stabilität von Kamerun, Benin, Tschad und Niger zu zerstören drohe.

Erzbischof Silvano Tomasi beim Uno-Anti-Folter-Komitee

APA/EPA/Salvatore di Nolfi

Erzbischof Silvano Tomasi vertritt den Vatikan bei den Vereinten Nationen.

„Missbrauch von Religion“

Verbrechen wie das Abschlachten Unschuldiger im Namen der Religion seien nie zu rechtfertigen, sagte Tomasi. Neben Christen litten auch Muslime unter „Menschen, die religiös zu sein vorgeben, aber stattdessen Religion missbrauchen, um daraus eine Ideologie für ihre eigenen verqueren Interessen von Ausbeutung und Mord zu machen“, zitierte der Diplomat aus einem Schreiben von Papst Franziskus an die katholischen Bischöfe in Nigeria.

Der „Geißel“ Boko Haram müsse auch mit Gewalt begegnet werden, so der Vatikan-Vertreter weiter. Andernfalls bedrohe die terroristische Gewalt das Leben von Millionen Menschen in der Region und trage dazu bei, Westafrika weiter zu destabilisieren. Angesichts der „schrecklichen Verbrechen“ und Vergehen gegen internationale Menschenrechte dürfe die Völkergemeinschaft nicht gleichgültig bleiben. „Die Zeit ist reif, dass die internationale Gemeinschaft dabei hilft, die Gewalt zu beenden“, so Tomasi.

religion.ORF.at

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