Erstmals seit 2010: Turiner Grabtuch öffentlich ausgestellt

Erstmals nach fünf Jahren wird das Turiner Grabtuch wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Ab 19. April wird „La sacra Sindone“, wie die Ikone auf Italienisch genannt wird, für etwas mehr als zwei Monate im Turiner Dom gezeigt.

Zuletzt war es 2010 öffentlich ausgestellt worden, zu Ostern 2013 hatten Gläubige es per Fernsehen und Livestream im Internet sehen können. Der Stoff wird von vielen Gläubigen als Grabtuch Jesu verehrt und ist selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Bisher wurde es erst elfmal ausgestellt. Zu der bis dato letzten Ausstellung 2010 waren Millionen Menschen nach Turin geströmt, darunter auch Papst Benedikt XVI.

Das Turiner Grabtuch (Ausschnitt)

Reuters/Claudio Papi

Das Turiner Grabtuch (Ausschnitt)

Franziskus in Turin erwartet

Nun soll auch Papst Franziskus das berühmte Stück Stoff persönlich sehen. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wird am 21. Juni in der norditalienischen Stadt erwartet. Anlass der Ausstellung in diesem Jahr ist der 200. Geburtstag des Jugendseelsorgers und Ordensgründers Don Bosco (1815 bis 1888).

Jahrhundertelang war das Tuch verschwunden gewesen, bevor es im 14. Jahrhundert im französischen Ort Lirey auftauchte. Seit 1578 ist das Grabtuch, das der Wissenschaft große Rätsel aufgibt, nun in Turin. Das Grabtuch wird nur zu besonderen Anlässen öffentlich ausgestellt. Das Stück Stoff ist etwa 4,30 Meter lang und 1,10 Meter breit, sepiafarben und zeigt den Vorder- und Hinterabdruck eines Mannes, der gefoltert wurde und einen grausamen Tod am Kreuz starb. Während viele Gläubige fest davon überzeugt sind, dass es sich um das Grabtuch Jesu handelt, gehen Skeptiker davon aus, dass es im Mittelalter hergestellt wurde.

religion.ORF.at, APA

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