Erzdiözese Wien: Pfarrverbände werden konkret

Aus 656 Pfarren der Erzdiözese Wien sollen ab Herbst Pfarrverbände werden. Bischofsvikar Stephan Turnovszky konkretisierte in seinem österlichen „Hirtenwort“ die Pläne.

In der Erzdiözese Wien werden die künftigen Strukturen für eine „missionarische und christusverbundene Kirche“ immer konkreter. Das teilte Bischofsvikar Stephan Turnovszky in einem „Hirtenwort zur Osterzeit“ mit. Es werde angestrebt, „kirchliches Leben in deutlich größeren Räumen“ zu fördern, schreibt Turnovszky. Die geographischen Grenzen der neuen Einheiten sollen mit 1. Adventsonntag 2015 von Erzbischof Christoph Schönborn festgelegt werden, kündigte der Wiener Bischofsvikar an.

Entwicklungsraum

Die so einander zugeordneten Pfarren würden dann einen „Entwicklungsraum“ bilden, erklärte Turnovszky. Ab dann erfolge die Weichenstellung in Richtung „Pfarrverband Neu“ oder „Pfarre Neu“. In beiden würden drei bis fünf Priester wirken, „von denen ein und derselbe der Pfarrer im ganzen Raum ist“. Ein „Pfarrverband Neu“ bestehe aus einzelnen Pfarren, eine „Pfarre Neu“ hingegen sei eine einzige neu errichtete Pfarre.

An die Adressaten seines Hirtenwortes wandte sich Turnovszky mit dem Appell: „Christus braucht Sie in ihrer Pfarre zur Weitergabe der Frohen Botschaft an die junge Generation“. Gebraucht werde auch Mithilfe bei der Gottesdienstgestaltung, bei der Fürsorge für Bedürftige oder der Gestaltung der Pfarre als „Lernort des Glaubens“. Für diese „in die Breite“ gehende Kirche brauche es auch ein geistliches Fundament - eine „Jüngerschaft“, die die Kirche „in die Tiefe“ führt, betonte der Weihbischof.

Reform mit Sparstift

Die Wiener Kirchenleitung habe sich auch zwei Management-Beratungsunternehmen als professionelle Unterstützer geholt. Ergebnis sei u.a. ein Kostensenkungsprogramm für die mehr als 30 Abteilungen der Erzdiözese über die nächsten zehn Jahre gewesen. Den Anstoß zum Sparen habe eine Studie gegeben, die die absehbar ungünstige Entwicklung von Katholikenzahl und Kirchenbeitrag aufzeigte und eine Reaktion erforderte, berichtet Turnovszky.

religion.ORF.at/KAP

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