Papst will im September nach Kuba reisen

Papst Franziskus erwägt eine Reise nach Kuba. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi teilte am Freitag mit, ein solcher Besuch könne mit der Visite des Papstes in den USA im September verbunden werden.

Entsprechende Kontakte mit Kuba befänden sich jedoch noch in einem „Anfangsstadium“, so Lombardi. Der Vatikan stehe bereits mit den kubanischen Behörden in Kontakt. Es gebe allerdings noch keine endgültige Entscheidung und auch keine konkreten Pläne. Franziskus und die vatikanische Diplomatie hatten bei der Annäherung zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten eine wichtige Vermittlerrolle gespielt - mehr dazu in Kirche vermittelt zwischen Kuba und USA.

Historische Annäherung zwischen USA und Kuba

US-Präsident Barack Obama und der kubanische Staatschef Raúl Castro hatten im Dezember nach anderthalbjährigen Geheimverhandlungen eine grundlegende Neuausrichtung ihrer Beziehungen bekannt gegeben. Die Delegationen beider Länder hatten sich unter anderem im Vatikan getroffen. Der Papst hatte sich im vergangenen Sommer in persönlichen Schreiben zudem direkt an Obama und Castro gewandt. Zuletzt hatte Benedikt XVI. das kommunistische Land im März 2012 besucht.

Vor der Mitteilung des Vatikan hatte das „Wall Street Journal“ über einen Abstecher von Franziskus nach Kuba vor oder nach seiner USA-Reise spekuliert. Für einen solchen Besuch spräche, dass der Papst damit die in Kuba und den USA umstrittenen Annäherungsbemühungen sichtbar unterstützen könnte, hieß es.

Erste Rede eines Papstes vor US-Kongress

Nach den vorläufigen Planungen reist Franziskus am 22. September nach Washington. US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle werden ihn am 23. September im Weißen Haus willkommen heißen. Am 24. September hält Franziskus als erster Papst der Geschichte eine Rede vor beiden Häusern des US-Kongresses.

Am 25. September wird er in New York vor der UNO-Vollversammlung sprechen und mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sowie dem Vorsitzenden der Vollversammlung zu einem Gespräch zusammentreffen. Eigentlicher Anlass des Papstbesuchs in den Vereinigten Staaten ist der katholische Weltfamilientag, der vom 22. bis 27. September in Philadelphia stattfindet.

Im Juli reist der Papst bereits nach Ecuador, Bolivien und Paraguay. Im September will der 78-Jährige dann die USA und die Vereinten Nationen besuchen. Im kommenden Jahr will der Papst dann erneut nach Südamerika reisen. Er will sein Heimatland Argentinien besuchen und möglicherweise auch einen Abstecher nach Kolumbien machen.

religion.ORF.at/KAP/AFP