GB: Eintritte in Frauenorden Höchststand seit 25 Jahren

Die Zahl der Neueintritte in katholische Frauenorden in England und Wales hat den höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht. Seit 2004 mit kontinuierlichem Anstieg, so der britische „Guardian“.

Wie die Zeitung „The Guardian“ am Donnerstag unter Berufung auf das Londoner „Vocations Office of the Catholic Church“ berichtete, entschieden sich im vergangenen Jahr 45 Frauen für den Eintritt ins Kloster - im Vergleich zu dem niedrigsten Stand von sieben im Jahr 2004. Danach sei es zu einem kontinuierlichen jährlichen Anstieg gekommen.

Der Leiter des Berufungsbüros, Christopher Jamison, kommentierte den jüngsten Anstieg mit den Worten. „In unserer Kultur gibt es eine Lücke im Markt der Sinnsuche, und eine der Möglichkeiten, in denen Frauen diesen Sinn finden können, scheint das Leben als Ordensfrau zu sein.“

Englische Nonne steigt in einen Zug ein

Reuters/Kevin Coombs

Die Zahl britischer katholischer Ordensfrauen steigt an

„Immer noch Anziehungskraft“

Anna Rowlands, Dozentin für katholische Studien an der Durham University, sagte im „Guardian“-Gespräch, die Zahlen zeigten eine „sanfte Erhöhung“ und wies auf ein weiterhin bestehendes Interesse an Formen des religiösen Lebens hin. „Einige Leute haben schon die Todesanzeige für das Ordensleben verfasst, vor allem für die Frauenorden“, sagte sie: „Es zeigt sich, dass diese Stimmen irren und das Ordensleben immer noch Anziehungskraft hat.“

Rowlands sagte, dass Frauen im Dienst der Kirche oft daran interessiert sind, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die sich soziale Fragen widmet. „Es ist aber auch so, dass diese Frauen einen religiösen Ruf zu einem spezifischen Engagement verspürt haben. Auf einer soziologischen Ebene sind es Frauen, die in der Welt gelebt haben und die sich in ihren späten 20ern, 30ern oder 40ern befinden. Sie verfolgen ihre bewusst getroffene Entscheidung zum Eintritt in einen Orden kompromisslos.“

Die Theologin und Soziologin meinte, dass das Gefühl eines „ziemlich oberflächlichen, vorübergehenden Lebens“ sehr verbreitet sei: „Viele Menschen stehen dann als Singles da, und sie leben irgendwo zwischen Gemeinschaften. Wenn sie dann zum Ordensleben finden, dann oft in jenen Ordensgemeinschaften, in denen sie mit den Bedürfnissen der Armen verbunden sind.“

religion.ORF.at/KAP

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