Papst weihte 19 Diakone der Diözese Rom zu Priestern

Papst Franziskus hat am Sonntag 19 Männer im Petersdom zu Priestern geweiht. Während eines festlichen Gottesdienstes spendete er Diakonen aus Italien, Afrika und Südamerika das Sakrament.

Die Feier fand aus Anlass des „Weltgebetstags um geistliche Berufungen“ am vierten Sonntag nach Ostern statt und gehört zu den Amtspflichten des Papstes als Bischof von Rom.

Beispiel des guten Hirten

„Habt immer das Beispiel des guten Hirten vor Augen, der nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen“, sagte er. „Ein Priester, der für sein Vergnügen und sich selbst lebt, der ein Pfau ist, ist hässlich“, so Franziskus.

Priesterweihe in Rom

REUTERS/Max Rossi

Papst Franziskus hat am Sonntag 19 Männer im Petersdom zu Priestern geweiht

Als Bischof von Rom weiht der Papst jedes Jahr die Priester seiner Diözese. Die 2,5 Millionen Katholiken der Diözese Rom werden in 334 Pfarreien betreut.

Keine Worte ohne Beispiele

Er erinnerte die Neupriester daran, dass sie „Teilhaber an der Mission Christi“ seien; sie sollten leben, was sie lehrten. "Und das sei die Nahrung des Volkes Gottes: dass eure Predigten nicht langweilig sind, dass eure Predigten wirklich zum Herzen der Menschen sprechen, weil sie euch von Herzen kommen.

Weil das, was ihr ihnen sagt, das ist, was ihr im Herzen habt. Worte ohne Beispiel sind leere Worte, es sind nur Ideen, die kommen nicht bis zum Herzen, sie richten sogar Schaden an."

Verzeihen und nicht verurteilen

Besonders legte Franziskus den neuen Priestern das Beichtsakrament ans Herz. „Ihr seid im Beichtstuhl, um zu verzeihen, nicht um zu verurteilen“, sagte er. Er mahnte sie außerdem, ihre künftigen Predigten sorgfältig auszuarbeiten.

Wer das Wort Gottes unter den Menschen verbreiten wolle, dürfe nicht langweilig predigen, sondern müsse Freude unter den Gläubigen verbreiten. Die Messfeier sei kein künstliches Ritual, sondern die Fortsetzung des Opfers Jesu, betonte der Papst. Die 19 jungen Männer rief er auf, die Einheit der Kirche zu stärken. „Bemüht euch, die Gläubigen in einer einzigen Familie zu vereinen“, sagte er. Anschließend legte er ihnen die Hände auf und vollzog den Weiheakt.

Die Neupriester dienten bisher als Diakone. Unter ihnen waren neun Italiener, die zehn anderen stammen aus Südkorea, Kolumbien, Chile, Madagaskar, Peru, Kroatien und Indien. Anlass der Weihe durch den Papst war der 52. Weltgebetstag für die geistlichen Berufungen. Die Kirche begeht ihn traditionell am vierten Sonntag der Osterzeit.

Papst mahnt „Managermentalität“ bei Kirchenvertretern

Gegen eine „Managermentalität“ unter Kirchenvertretern hat sich Papst Franziskus bei seinem Angelus-Gebet am Sonntag gewandt. Priester, Bischöfe und auch Päpste seien vielmehr Diener gegenüber Gott und Hirten der Gläubigen, sagte er auf dem Petersplatz.

„Der schlechte Hirte denkt an sich selbst und nutzt die Schafe aus. Der gute Hirte denkt an die Schafe und schenkt sich selbst“, so Franziskus. Vorbild müsse immer Jesus selbst sein, der sich bis zum Tod am Kreuz für die Menschen geopfert habe.

Umgekehrt ist es nach Franziskus’ Worten aber auch erforderlich, dass die Gläubigen ihren Hirten folgen. „Nachdenken und Danke sagen reicht nicht“, so der Papst vor mehreren Zehntausend Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz.

religion.ORF.at/APA/KAP