Reliquien der hl. Therese von Lisieux in Österreich

Unter dem Motto „Mit Therese Christus begegnen“ wird der Reliquienschrein der heiligen Therese von Lisieux, der seit 1994 durch alle Kontinente reist, von 3. bis 19. Mai auch in Österreich zu sehen sein.

Auf der vom Theresienwerk Augsburg organisierten Tour machen die Gebeine der 1897 verstorbenen französischen Karmelitin und Kirchenlehrerin in mehreren Domkirchen, Pfarren und Karmelklöstern im ganzen Land Station. Während der Reise sind zahlreiche Gottesdienste unter anderen mit den Diözesanbischöfen Ludwig Schwarz (Linz) und Klaus Küng (St. Pölten) sowie dem Feldkircher Altbischof Elmar Fischer geplant.

Tour durch die Welt

Der Reliquienschrein ist seit 1994 auf Missionsreise und war seither in Ländern auf allen Kontinenten, unter anderem in Deutschland, Frankreich, Italien, Taiwan, Brasilien, Mexiko, Russland, Australien, den USA, Burkina Faso, den Philippinen und dem Irak. In Österreich war die von brasilianischen Katholiken gestiftete Reliquienkassette zuletzt im Jahr 1997. Kardinal Christoph Schönborn zählte zu den engagiertesten Proponenten der damaligen Erhebung der heiligen Therese von Lisieux zur Kirchenlehrerin.

Kardinal Christoph Schönborn 1997 im Wiener Stephansdom mit dem Reliquienschrein der Hl. Therese von Lisieux

APA/Roland Schlager

Kardinal Christoph Schönborn 1997 im Wiener Stephansdom mit dem Reliquienschrein der Hl. Therese von Lisieux

Am 3. Mai kommt der Reliquienschrein von Deutschland aus zuerst nach Salzburg, wo er um 18.00 Uhr in der Franziskanerkirche empfangen wird. Weitere Stationen der Reise sind Linz (5. bis 8. Mai; Karmelitenkirche und Mariendom, Marienschwestern vom Karmel), St. Pölten (8./9. Mai; Dom), Wien (9./10.5.; Karmelitenkirche, Kirche Maria Königin in Strebersdorf), Mayerling (10./11.5.; Karmel), Graz (11./12. Mai; Franziskanerkirche) und Klagenfurt (13.-15.5.; Dom). Danach wird der Schrein noch in Innsbruck (15. bis 17.5.; Karmelitenkloster), Feldkirch (17.5.; Dom), Rankweil (18.5.; Klein-Theresien-Karmel) und Lustenau (18./19.5.; Erlöserkirche) ausgestellt, bevor er in die Schweiz und später nach Frankreich weiterreist.

Reliquienschrein der Hl. Therese von Lisieux 2009 in der Westminster Cathedral, London

Reuters/Stefan Wermuth

Reliquienschrein der Hl. Therese 2009 in der Westminster Cathedral, London

Die dritte Kirchenlehrerin

Die heilige Therese von Lisieux (1873 bis 1897) gehörte dem Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen an. Sie trat 1888 in den Karmel zu Lisieux ein und starb im Alter von nur 24 Jahren an Tuberkulose. Bekannt ist sie durch ihren „Kleinen Weg zur Heiligkeit“, demzufolge Christen darauf vertrauen können, dass Jesus im Menschen wirkt und die Gläubigen darauf mit Nächstenliebe antworten sollen. Therese wurde 1923 selig- und zwei Jahre später heiliggesprochen.

1997 erhob sie Papst Johannes Paul II. nach Katharina von Siena und Theresa von Avila als dritte Frau zur Kirchenlehrerin. Als Kirchenlehrer werden Heilige oder auch Theologen bezeichnet, die einen besonderen Einfluss auf die Lehre der Kirche hatten. Therese von Lisieux ist die Patronin der Weltmission. Zur Unterscheidung von Theresa von Avila ist sie auch als die „kleine heilige Theresa“ bekannt.

religion.ORF.at/KAP