Papst Franziskus scherzt über seine Unfehlbarkeit

Papst Franziskus hat nach eigenen Worten wenig Sinn für Ordnung. Unfehlbar sei ein Papst nur, wenn er Lehrentscheidungen treffe, sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei einem Treffen mit der Cursillo-Bewegung.

Papst Franziskus hat nach eigenen Worten wenig Sinn für Ordnung und Disziplin. Unfehlbar sei ein Papst nur, wenn er Lehrentscheidungen treffe, „was er selten tut“, sagte er laut Kathpress bei einem Treffen mit Tausenden Mitgliedern der katholischen Cursillo-Bewegung im Vatikan.

„Auch der Papst hat seine Fehler und nichts mit Unfehlbarkeit zu tun. Dieser Papst ist wenig ordentlich, undiszipliniert“, so Franziskus unter dem Gelächter der Teilnehmer in der Großen Audienzhalle.

Freude des Evangeliums verkünden

Er rief sie auf, glaubensferne Menschen durch das Vorbild ihres christlichen Lebens für die Sache der Kirche zu begeistern. Dafür müssten die Cursillo-Anhängern unermüdlich hinausgehen zu den Zeitgenossen und die Freude des Evangeliums verkünden wie vorleben.

Dies darf nach seinen Worten aber nicht als Proselytismus, also die gezielte Abwerbung von Menschen mit anderen Glaubensüberzeugungen, daherkommen. Die enge Nähe zur Kirche, die er Mutter einer großen, offenen Familie bezeichnete, müsse zwar immer erhalten bleiben. „Doch ich ermutige euch, darüber hinauszugehen“, so Franziskus vor den rund 7.000 Cursillo-Mitgliedern.

Cursillo zählt zu den bedeutenden Erneuerungsbewegungen in der katholischen Kirche. Sie entstand im Jakobusjahr 1948 anlässlich einer Wallfahrt zum Apostelgrab in Santiago de Compostela. In besonderer Weise fühlen sich die Anhänger dem Kirchenbild des Zweiten Vatikanischen Konzils - der Kirche als geschwisterlichem Volk Gottes - verpflichtet.

religion.ORF.at/KAP/APA

Links: