Kardinal besucht muslimische Flüchtlinge in Bagdad

Kardinal Leonardo Sandri, ein ranghoher Mitarbeiter von Papst Franziskus hat in der irakischen Hauptstadt Bagdad rund 1.000 muslimische Flüchtlinge in einer Moschee besucht.

Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, überbrachte den Sunniten, die vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ aus der Provinz Anbar geflohen sind, am Samstag Grüße des Papstes und eine Geldspende. Wie der Vatikan weiter mitteilte, besuchte der Kardinal anschließend mehrere Caritas-Stationen in der irakischen Hauptstadt und betete mit christlichen Flüchtlingen in der römisch-katholischen Kathedrale Bagdads.

Kardinal Sandri bleibt bis Dienstag im Irak. Weitere Stationen seiner Reise sind Erbil, Ankawa und Duhoc in der autonomen Kurdenregion. Dort will er ebenfalls mit verfolgten Christen und Muslimen zusammentreffen.

Konferenz in Bari

Zum Auftakt des Symposions im italienischen Bari hatte Anfang Mai Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der vatikanischen Ostkirchen-Kongregation, festgehalten, dass es „keinen Nahen Osten ohne Christen“ geben könne. Sandri rügte die „Gleichgültigkeit und Tatenlosigkeit“, in die sich die internationale Gemeinschaft angesichts der Tragödien in Syrien und im Irak „resignativ gefügt“ habe.

Ebenso kritisierte Sandri die „Unfähigkeit“ der christlichen Politiker im Libanon, die nicht im Stande seien, einen Konsens über den neuen Staatspräsidenten herzustellen. Offensichtlich folgten sie weniger ihrem Gewissen als vielmehr dem Druck der unterschiedlichen Kräfte, die das Land unter ihre Kontrolle bringen wollen. Es sei ein „Skandal“, dass die Machtinteressen mehr zählen als das Überleben der Menschen.

religion.ORF.at/KAP

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