Reliquie der hl. Therese in Österreich zu sehen

Erstmals seit 1997 reist derzeit der Reliquienschrein der heiligen Therese von Lisieux durch Österreich. Bis 19. Mai ist er an verschiedenen Orten zu sehen. Dazu gibt es Messfeiern und Anbetungsstunden vor dem Schrein.

Die Diözesanbischöfe Klaus Küng und Ludwig Schwarz haben aus diesem Anlass die von Papst Johannes Paul II. zur Kirchenlehrerin erhobene französische Karmelitin als Glaubensvorbild für heutige Christen gewürdigt. Die heilige Therese (auch: Theresia) zeige das Streben nach dem Ideal christlicher Vollkommenheit auch für Menschen mit Fehlern und Schwächen als realisierbar auf, betonte Bischof Küng, in dessen Domkirche in St. Pölten der Reliquienschrein nach ersten Stationen in Salzburg und Linz ab Freitagabend zu sehen ist.

„Symbol kirchlicher Erneuerung“

Insbesondere in Frankreich seien Thereses Reliquien in den vergangenen Jahrzehnte zu einem „Symbol kirchlicher Erneuerung“ geworden. „Sie waren schon an vielen Orten als liebevolle Einladung und Ermutigung zur Hingabe an Gott auch inmitten einer Gesellschaft, die großteils so lebt, als gebe es keinen Gott“, so der Bischof.

Schrein mit Reliquie der heiligen Therese von Lisieux in der Westminster Abbey in London

Reuters/Stefan Wermuth

Der Schrein mit der Reliquie der heiligen Therese von Lisieux kann nun in Österreich besichtigt werden

Bereits am Mittwoch feierte Bischof Ludwig Schwarz im Linzer Mariendom einen Gottesdienst zur Ankunft des Schreins. Die heilige Therese sei überzeugt gewesen, „dass die Gnade Gottes im Kleinsten genauso fruchtbar werden kann wie im begabtesten Menschen, wenn er sich nur immer Gott zuwendet“, sagte Schwarz. Ein solches Gottvertrauen könne auch für heutige Christen „Kompass“ sein. „Wir dürfen trotz unserer Schwächen und Fehler unbefangen darauf vertrauen, dass Gott sich uns zuwendet“, sagte Schwarz.

Reise durch die Kontinente

Der Reliquienschrein ist seit 1994 auf Missionsreise und war seither in Ländern auf allen Kontinenten. In Österreich befindet er sich seit vergangenem Sonntag auf einer vom Theresienwerk Augsburg organisierten Tour. Nach der Station im St. Pöltner Dom reisen die Gebeine der Heiligen am Samstagnachmittag nach Wien weiter, wo sie in der Karmelitenkirche sowie in der Kirche Maria Königin in Strebersdorf ausgestellt sein werden.

Termine in Österreich

Danach ist der Schrein noch in Mayerling (10./11.5.; Karmel), Heiligenkreuz (11.5.), Graz (11./12. Mai; Franziskanerkirche, Kloster Maria Schnee, Karmel St. Josef) und Klagenfurt (13.-15.5.; Dom) zu sehen. Nach weiteren Stationen in Innsbruck (15. bis 17.5.; Karmelitenkloster Mühlau), Feldkirch (17.5.; Dom), Rankweil (18.5.; Klein-Theresien-Karmel) und Lustenau (18./19.5.; Erlöserkirche) reist er in die Schweiz und später nach Frankreich weiter.

Die heilige Therese von Liseiux (1873 bis 1897) zählt zu den bedeutendsten Ordensfrauen der jüngeren Geschichte. Bereits mit 15 Jahren trat sie in den Orden der Karmelitinnen in Lisieux ein. Sie starb im Alter von 24 Jahren und wurde 1925 heilig gesprochen. 1997 ernannte sie Papst Johannes Paul II. zur Kirchenlehrerin. Therese von Lisieux ist die Patronin der Weltmission. Zur Unterscheidung von Theresa von Avila ist sie auch als die „kleine heilige Theresa“ bekannt.

religion.ORF.at/KAP

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