Vinzenzgemeinschaft errichtet Hospiz für Obdachlose

In Graz entsteht derzeit durch Initiative der Vinzenzgemeinschaft Österreichs erstes Hospiz für Obdachlose. Hospize für Obdachlose gibt es bislang erst in Deutschland und Belgien.

Mit dem „Hospiz Elisabeth“ in der Sozialeinrichtung „VinziDorf“ soll es künftig möglich sein, „dass ehemals obdachlose Männer bis zuletzt in ihrem ‚Zuhause‘ bleiben können“, erklärte Nora Musenbichler, Koordinatorin der „VinziWerke“ am Montag zu dem Projekt, das in Kooperation mit den Grazer Elisabethinen und der Styria Media Group umgesetzt wird. Unterstützt wird das Vorhaben von Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich und ehemalige steirische Landeshauptfrau.

Umsetzung noch heuer

Alkoholkranke und obdachlose Menschen haben einen „Horror vor dem Krankenhaus, sie wollen sich nicht mehr umstellen“ und brauchen zudem einen Ort, an dem sie von ihren Freunden besucht werden können, erläuterte Christian Lagger, Geschäftsführer des Krankenhauses der Elisabethinen in Graz, die Ausgangsmotivation. Noch heuer soll das Hospiz St. Elisabeth umgesetzt werden, wobei sich die Grazer Elisabethinen - die seit 1998 im Spital eine eigene Palliativstation betreiben - erstmals im Bereich pflegeorientierter Hospizarbeit engagieren.

Eine „letzte Ruhestätte für Menschen ohne Zuhause“ ermöglicht das Vinzidorf schon bisher in einem eigenen Bereich am Friedhof der Pfarre St. Leonhard - unter dem Titel „Gemma ham“.

Generaloberin: „Niemand soll alleine sein“

Präsentiert wurde das Vorhaben am Freitagabend beim Benefizabend „Am Ende. Leben“ zugunsten der Palliativstation der Elisabethinen von der Generaloberin des Ordens, Mutter Bonaventura Holzmann: „Niemand soll und darf mit seinen Schmerzen und seinen Ängsten alleine sein“, so die Ordensfrau. Holzmann diskutierte am Podium gemeinsam mit Klasnic, dem ehemaligen Obmann des Hospizvereins Steiermark, Karl Harnoncourt, der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Maria Stahl und dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner.

Lackner hatte unmittelbar vor der Veranstaltung das Grazer „VinziDorf“ anlässlich des 25. Jubiläumsjahres der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg besucht. Seine Verbindung zu der katholischen Sozialeinrichtung bestehe schon lange und sei „innig“, erklärte VinziWerke-Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher. Als Grazer Weihbischof habe der nunmehrige Salzburger Erzbischof öfters Dienst im Vinzidorf versehen - dabei einmal selbst eine Nacht in einem der hier für die Obdachlosen aufgestellten Wohncontainer geschlafen - und die Bewohner immer als seine „Brüder“ bezeichnet.

religion.ORF.at/KAP

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