1.000 Jahre alte Götterstatue zurück in Kambodscha

Eine tausend Jahre alte Statue des Affengottes Hanuman, die während des Bürgerkriegs in Kambodscha (1970 bis 1975) geraubt worden war, ist nach 40 Jahren nach Kambodscha zurückgekehrt.

Die Statue stand in den vergangenen Jahrzehnten im Cleveland Museum of Art im US-Bundesstaat Ohio. In Anwesenheit von kambodschanischen Regierungsmitgliedern und dem Direktor des Cleveland Museums, der die Skulptur 1982 erworben hatte, wurde sie am Dienstag in einer Zeremonie in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh übergeben.

„Wenn Hanuman am Leben wäre, würden wir ihn lächeln sehen, aus Freude, wieder da zu sein, wo er hingehört“, sagte der Stellvertreter des Ministerpräsidenten, Sok An, im Amt des Ministerrats. Die Statue sei aus dem Prasat-Chen-Tempel in Koh Ker gestohlen und zuerst nach Europa, dann nach Amerika verschifft worden, sagte Sok An. In der antiken Stadt Koh Ker im Norden Kambodschas wurden bisher mehr als 180 antike Monumente entdeckt, etwa 25 davon können besichtigt werden.

Statue des Affengottes Hanuman

The Cleveland Museum of Art via AP

Die Statue des Affengottes Hanuman war 30 Jahre lang in einem amerikanischen Museum ausgestellt

„Jetzt, nach dieser langen Reise ist er wieder zu Hause“, so Sok An, der die Initiative des Museums zur Rückgabe lobte. Sok An rief dazu auf, diesem Beispiel zu folgen und ebenfalls geraubte Schätze den rechtmäßigen Eigentümern zurückzugeben.

„Blut-Antiquitäten“ werden zurückgegeben

Mitarbeiter des Cleveland Museums hatten im vergangenen Jahr herausgefunden, dass der Kopf und eine Hand der Statue vor und während des kambodschanischen Bürgerkriegs in den Jahren 1968 und 1972 separat verkauft worden waren. Ausgrabungen in dem historischen Tempel hatten das passende Podest für die Statue freigelegt. „Als mehr und mehr Informationen ans Licht kamen, wuchs die Überzeugung, dass die Skulptur hierher gehört“, sagte William Griswold, Direktor des Cleveland Museums.

Seit dem Erwerb war Hanuman permanent im Museum ausgestellt, besonders Schulkinder hatten sich daran gefreut und während Führungen seine Pose imitiert. Die Hanuman-Statue ist die sechste sogenannte „Blut-Antiquität“, die in den letzten Jahren zurückgegeben wurde. Zwei stammten aus dem Metropolitan Museum of Art in New York, die anderen von den Auktionshäusern Sotheby’s, Christie’s und dem Norton Simon Museum.

Durch die Rückgaben konnten neun Figuren rekonstruiert werden, die zusammen ein Szene im Turm des Tempels bildeten. Die Szene zeigte ein spektakuläres Duell aus der Hindu-Mythologie, in der der Krieger Duryodhana von seinem Cousin Bhima in einem blutigen Kampf besiegt worden war. „Wir in Cleveland sind glücklich, die Statue mehr als 30 Jahre bei uns gehabt zu haben“, sagte Griswold und betonte, dass bei dem Erwerb der Skulptur noch keine gesichterte Verbindung zu dem Tempel in Koh Ker bekannt war.

religion.ORF.at/AP

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