Belgien: Muslime spenden für Erhalt von Synagoge

In der südbelgischen Stadt Arlon hat sich die muslimische Gemeinde an den Kosten für die Renovierung des jüdischen Gotteshauses beteiligt. Der Spendenaufruf der Muslime habe viel bewirkt, so Rabbiner Jacob.

Der Generalsekretär der Vereinigung der Muslime von Arlon, Mohamed Bouezmarni, habe ihm am Mittwoch einen Scheck in Höhe von 2.400 Euro überreicht, sagte Rabbiner Jean-Claude Jacob am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. „Wir sind guter Hoffnung, dass es eine umfassende Renovierung geben wird“, so Jacob weiter.

Älteste Synagoge Belgiens

Die aus dem Jahr 1865 stammende Synagoge ist das älteste jüdische Gotteshaus des Landes. Unter anderem wegen Schwammbefalls ist das Gebäude seit vergangenem August geschlossen. Die jüdische Gemeinde veranschlagt die Kosten für die Wiederinstandsetzung auf etwa 400.000 Euro.

Die Synagoge von Arlon in Belgien

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Die vergleichsweise kleine Summe der muslimischen Gemeinde habe doch viel bewirkt, sagt Rabbiner Jean-Claude Jacob

Ohne Wissen der jüdischen Seite hatte die muslimische Gemeinde beim Freitagsgebet Ende Februar zu Spenden aufgerufen. Diese Initiative habe bei den Behörden einiges ins Rollen gebracht, berichtete Jacob. Bouezmarni erklärte, „auch wenn die eingesammelte Summe im Verhältnis zu den Kosten lächerlich wirkt, hatte die dadurch ausgelöste Dynamik sehr zahlreiche positive Folgen“. Insbesondere seien „die Bande der Hilfe und Brüderlichkeit“ zwischen den verschiedenen Religionen gestärkt worden.

Die Muslime von Arlon besitzen keine eigene Moschee, sie treffen sich in einem umgebauten Haus im Zentrum der Stadt.

religion.ORF.at/AFP