Vatikanische Finanzaufsicht: 147 verdächtige Fälle 2014

Die vatikanische Finanzaufsicht AIF hat im Jahr 2014 147 verdächtige Transaktionen gemeldet, im Jahr davor waren es noch 202. In sieben Fällen wurden die vatikanischen Justizbehörden eingeschaltet.

Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht der Behörde hervor. Der Verdacht lautete auf Betrug beziehungsweise gravierende Steuerhinterziehung. Die Finanzaufsicht habe im vergangenen Jahr drei verdächtige Geldtransaktionen über insgesamt 561.000 Euro gestoppt, berichtete AIF-Direktor Tommaso Di Ruzza. Dieser äußerte die Hoffnung, dass es bald zu einem Kooperationsabkommen und Informationsaustausch mit der italienischen Notenbank kommen werde.

Eingang zur Vatikanbank IOP

APA/EPA/Press Photo IOR

Wegen Verdachts auf Geldwäsche in den Medien: die Vatikanbank IOR

AIF-Präsident, Rene Brülhart, berichtete, dass der Vatikan seine internationale Kooperation deutlich gestärkt habe. Abkommen zum Informationsaustausch im Finanzbereich seien bereits mit 13 Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, USA und Australien, abgeschlossen worden.

Vatikan will „effizienter Partner“ sein

Die Daten zeigten, dass der Vatikan über ein effektives System zur Meldung verdächtiger finanzieller Transaktionen verfüge, heißt es in dem Bericht. Der Vatikan wolle im Kampf gegen Geldwäsche und verdeckte Terrorismusfinanzierung ein „effizienter Partner“ auf globaler Ebene sein.

Gegründet war die Autorita di Informazione Finanziaria (AIF) im Dezember 2010 von Papst Benedikt XVI. worden, um die Finanzgeschäfte im Vatikan transparenter zu machen und internationalen Standards anzupassen. Im April 2011 hatte die Behörde ihre Arbeit aufgenommen. Vor allem die Vatikanbank IOR war wegen des Verdachts auf Geldwäsche wiederholt in die Schlagzeilen geraten.

religion.ORF.at/APA

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