Syrien: Lebenszeichen von entführtem Bischof

Der im Frühjahr 2013 zusammen mit seinem griechisch-orthodoxen Amtsbruder Bulos Jasidschi entführte syrisch-orthodoxe Metropolit von Aleppo, Mar Gregorios Johanna Ibrahim, ist anscheinend am Leben.

Das berichtete die Stiftung Pro Oriente unter Berufung auf syrische Quellen am Sonntagabend. Das Lebenszeichen finde sich im offiziellen Bericht über die jüngste Tagung des Heiligen Synods des syrisch-orthodoxen Patriarchats von Antiochien, der vom 9. bis 14. Juni nahe Damaskus zusammengetreten war. Die Metropoliten wurden am 22. April 2013 nahe der Stadt Aleppo von „Unbekannten“ verschleppt. Zwei Jahre lang fehlte von ihnen jedes Lebenszeichen.

Mar Gregorios Johanna Ibrahim

APA/EPA/SANA

Mar Gregorios Johanna Ibrahim

„Erwarten bald seine Rückkehr“

Wörtlich heißt es in dem Bericht unter Punkt 1: „Der Koordinator des Patriarchalen Komitees für den Entführungsfall, Mar Clemis Daniel Kourieh, gab einen Bericht. Er versichert uns, dass Mar Gregorios Johanna Ibrahim am Leben ist, wir erwarten bald seine Rückkehr.“

Im Rahmen des Synods beschlossen die anwesenden Bischöfe unter anderem, die aus Aleppo geflohenen Priester zur Rückkehr in ihre Pfarrgemeinden bis spätestens 16. August zu verpflichten. Andernfalls drohe ihnen die Suspendierung, heißt es laut Pro Oriente in dem Bericht. Weiters beschlossen die Bischöfe die Einrichtung einer Kommission zur Sicherung der kostbaren antiken Handschriften, Ikonen und sonstigen Kunstwerke aus der Kathedrale und dem Erzbischöflichen Palais in Aleppo.

Im Hinblick auf den „Genozid an den Christen der syrischen Tradition vor 100 Jahren“ beschloss der Synod, den 15. Juni künftig alljährlich als Gedenktag der Märtyrer des Sayfo (wie der Völkermord auf Aramäisch genannt wird) zu begehen.

religion.ORF.at/KAP

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