Salzburger Festspiele: Auftakt mit Hinduismus

Die Salzburger Festspiele widmen sich vor Beginn ihres sommerlichen Opern-, Konzert- und Theaterreigens im bereits vierten Folgejahr erneut einer Weltreligion.

Der Hinduismus steht ab Samstag im Zentrum der „Ouverture Spirituelle“ - einem hochkarätigen Programm, das wissenschaftliche Erörterungen („Disputationes“) und Diskussionen über den interkulturellen und interreligiösen Dialog bietet. Dazu gibt es auch geistliche Musik, wobei nach dem traditionellen Auftakt mit Haydns „Schöpfung“ ein Schwerpunkt besonders auf Musik aus hinduistischer Tradition liegt; ihr sind fünf Konzerte gewidmet.

Weltreligion, Musik und Tanz

Nach Judentum, Buddhismus und Islam ist der Hinduismus damit die letzte der Weltreligionen, die dem Christentum und seiner Musik gegenübergestellt wird. Tempelgesang und - tanz, Volkslieder und Maskentheater werden dabei von den bedeutenden Vertretern der hindustanischen Musik in der Kollegienkirche dargebracht - nicht nur abends, sondern mit den „Morgen-Ragas“ auch um 6.00 Uhr Früh. Dazu sind in diesen Tagen einige der wichtigsten Werke der Kirchenmusik mit Messen von Schubert, Bruckner, Beethoven oder Mozart zu hören.

Offiziell eröffnet werden die Salzburger Festspiele aber erst am 26. Juli: Die vormittägliche Festrede hält diesmal der deutsche Schriftsteller und Literaturwissenschafter Rüdiger Safranski, internationale Klassikstars geben sich dann bis Ende August die Klinke in die Hand: von Anna Netrebko bis Angela Gheorghiu, von Jonas Kaufmann bis Placido Domingo, von Yo-Yo Ma bis Maurizio Pollini, von Daniel Barenboim bis Sir Simon Rattle.

Einblicke in Kunst, Kultur und Werte

Bei der vom Herbert-Batliner-Europainstitut begleiteten Veranstaltungsreihe „Disputationes“ im „Haus für Mozart“ in der Salzburger Altstadt werden von Samstag bis Mittwoch, 22. Juli, Einblicke in Kunst, Kultur, Wertvorstellungen und Spiritualität des Hinduismus gegeben.

Den Beginn machen literarische Annäherungen unter dem Titel „Sehnsucht nach Indien“, am Abschlusstag über „Indische Philosophie in Europa und ihre Vermittler“ sprechen nach einleitenden Worten von Erhard Busek, dem Präsidenten des Herbert-Batliner-Europainstituts Salzburg, unter anderen der deutsche Theologe und Germanist Karl-Josef Kuschel („Indienbilder deutschsprachiger Schriftsteller: Hermann Hesse - Günter Grass“) sowie die Autorin Veena Kade-Luthra („Mythos Indien: eine Geburt des Okzidents?“). An einer Gesprächsrunde am Dienstagabend über indische Ästhetik und Mystik nimmt auch der katholische Publizist und „Furche“-Herausgeber Heinz Nußbaumer teil.

religion.ORF.at/KAP

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