Asylwerber: Steirische Kirche verstärkt Engagement

Die katholische Kirche Steiermark verstärkt ihre Bemühungen bei der Unterbringung von Flüchtlingen. 650 Asylwerber werden zurzeit in steirischen Pfarrhöfen, Klöstern und kirchlichen Gebäuden beherbergt.

Das sind fast hundert Menschen mehr als noch Anfang Juli. Die Betreuung hat die Caritas im Auftrag des Landes Steiermark übernommen. „Laufend“ kämen neue Unterkünfte dazu. Aktuell werden etwa an vier weiteren kirchlichen Standorten Quartiere für Flüchtlinge eingerichtet, so der Integrationsbeauftragte der katholischen Kirche Steiermark, Erich Hohl, in einer Aussendung vom Donnerstag.

Auf Ersuchen des Landes

Die Unterbringung der Asylwerber sei zwar in erster Linie Angelegenheit des Staates, die Kirche in der Steiermark hat jedoch seit Spätherbst 2014 auf Ersuchen des Landes ihre Anstrengungen verdoppelt und die zuletzt von der steirischen Caritas großteils in Graz angebotenen rund 260 Grundversorgungsplätze für Asylsuchende auf mehr als 650 Quartierplätze in der ganzen Steiermark aufstocken können.

Die Zahl der von der Caritas für das Land Steiermark mobil zu betreuenden Asylwerber in der Grundversorgung stieg seit September 2014 von 3.200 auf fast 5.600 Personen. Im Rahmen der mobilen Betreuung berät und informiert die Caritas die Asylwerber, bietet Sprachkurse an, ist Ansprechpartner in Konfliktsituationen und kümmert sich um die Abwicklung diverser Grundsicherungsleistungen.

Minderjährige Flüchtlinge im Augustinum

Im Grazer Augustinum, dem bischöflichen Zentrum für Bildung und Beruf, leben seit 20. Juli 25 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Betreuung der jungen Männer zwischen 14 und 16 hat die Caritas im Auftrag des Landes Steiermark übernommen. Zusätzlich leisten Ehrenamtliche mit Kultur- und Freizeitangeboten einen weiteren Beitrag.

Augustinum in Graz

Augustinum/Gerd Neuhold

Das Augustinum in Graz beherbergt 25 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Jugendliche der Jungen Kirche aus der ganzen Steiermark und Priesteramtskandidaten stellten Wochenpläne zusammen. Auf dem Plan stehen ein „Kennenlernen der anderen Kulturen“, ein „Näherbringen der österreichischen Mentalität“, Deutschkurse und verschiedene Sportangebote. Mehrmals wöchentlich bietet auch der Grazer Verein HiJump ein Sportprogramm. Hilfe kommt auch vom Verein Deutsch in Graz, der jeden Sommer seine Sprachschule im Augustinum öffnet.

Weitere Plätze in Aussicht

In zwei Wochen übersiedeln die 25 jungen Männer aus dem Augustinum in Richtung Lebring, wo die Caritas gerade eine Unterkunft für sie vorbereitet. Mit Anfang August finden weitere 20 Jugendliche, die bis Schulanfang bleiben und danach in eine Caritas-Einrichtung nach Feldbach ziehen, eine Unterkunft im Bischöflichen Seminar.

Wie Hohl gegenüber Kathpress ausführte, gingen die Bemühungen um geeignete Flüchtlingsquartiere im kirchlichen Bereich weiter. Fix seien 16 Plätze im Pfarrhof Pöls, der gerade dafür renoviert und adaptiert wird. Pfarrer und Kaplan werden gemeinsam mit den Asylwerbern dort wohnen. In einem vom Stift Admont gekauften Landesschülerheim entstehen aktuell 70 weitere Plätze. Die ersten Flüchtlinge sollen im September einziehen. Und bis September will auch das Stift Rein nötige Adaptierungsarbeiten abgeschlossen haben, um zwölf Flüchtlinge aufnehmen zu können.

religion.ORF.at/KAP

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