Ministrantentreffen: Papst predigte auf Deutsch

10.000 junge Ministranten aus 23 Ländern - davon 3.000 aus Österreich - sind am Dienstagabend Papst Franziskus begegnet. Wegen der hohen Zahl an Österreichern sprach Papst Franziskus mehrere Texte auf Deutsch.

Der Papst dankte den Kindern und Jugendlichen auf dem Petersplatz in Rom für ihren Dienst am Altar und bezeichnete sie als „Missionare der Nächstenliebe“. Bei den Teilnehmern der als Abendgebet gestalteten Feier handelte es sich um die mit Abstand größte Gruppe von Österreichern, die bisher dem Papst aus Südamerika begegnet ist. Begleitet wurden die heimischen Ministranten von den Bischöfen Franz Lackner, Wilhelm Krautwaschl und Ludwig Schwarz.

Halstücher für den Papst

Aufgrund der vielen deutschsprachigen Pilger sprach der Papst mehrere Feiertexte auf Deutsch, zum Beispiel in seinem Verweis auf die Heiligen Franz von Assisi, Maria und Johannes Maria Vianney sowie in der Einleitung des gemeinsamen Vaterunser-Gebetes.

Papst Franziskus bei der Ministrantenwallfahrt in Rom

Reuters/Giampiero Sposito

Papst Franziskus mit dem roten Tuch eines österreichischen Ministranten

Die Teilnehmer des Treffens des internationalen Ministranten-Verbundes CIM kamen in bunten Halstüchern auf den Petersplatz - je Land in einer anderen Farbe. Ein ukrainischer Ministrant überreichte Papst Franziskus zu Beginn der Feier das einzige weiße Halstuch. Gegen Ende schenkte ein Jugendlicher aus Österreich sein eigenes rotes Halstuch dem Papst, der es sich auch mit einem Lachen bereitwillig umbinden ließ.

Freude schenken

Die Ministranten sollten ihren Dienst als Übungsplatz für den Glauben und für den Dienst an anderen verstehen, sagte der Papst zu den jungen Pilgern. „Wir sind aufgerufen, Zeugen dafür zu sein, dass der Glaube fähig ist, unseren Schritten eine neue Richtung zu geben und dass der Glaube uns frei und stark macht, für die Mission verfügbar und geeignet zu sein“, so Franziskus bei der Vesperfeier.

Die Nähe zu Jesus beim Altardienst solle die Ministranten dabei unterstützen, auch selbst täglich mit Jesus im Gebet zu sprechen und sein Wort zu hören, erklärte der Papst weiter. Dies helfe ihnen dabei, „auf den Nächsten zuzugehen und ihm das zum Geschenk zu machen, was ihr empfangen habt und eurerseits mit Enthusiasmus die Freude zu schenken, die euch geschenkt ist.“

„Vertrauen auf Jesus“

Das Leben der Jugendliche bezeichnete der Papst als eine große Reise in Begleitung von Jesus. Er schenke die Kraft, gemeinsam weiterzugehen, sich verbindliche Ziele zu setzen zu erreichen. Das Vertrauen auf Jesus, dem sie in den Sakramenten ganz nahe kommen könnten, bedeute nicht, „in uns selbst verschlossen zu bleiben“. Die Jugendlichen seien vielmehr aufgerufen, ihre Freude über ihre Errettung im Glauben mit anderen zu teilen, ganz nach dem Motto der Wallfahrt: „Hier bin ich, sende mich“, aus dem sechsten Kapitel des Buch es Jesaja.

Papst Franziskus mit Ministranten bei der Ministrantenwallfahrt in Rom

APA/EPA/Giorgio Onorati

Papst Franziskus mit Ministranten bei der Ministrantenwallfahrt in Rom

Gott habe die Jugendlichen erschaffen und gewollt, „und immer ist Er es, der mit Geduld eine Antwort auf seine Initiative erwartet“, so der Papst. Allerdings übersteige die Größe Gottes die menschliche Fähigkeit, sein innerstes Wesen ganz zu verstehen, sagte der Papst.

Österreicher-Treffen am Donnerstag

Die seit 1962 organisierte internationale Ministrantenwallfahrt führt alle fünf Jahre Tausende Jugendliche nach Rom und zur Begegnung mit dem Papst. Für die Teilnehmer aus Österreich waren bereits für Montag Programmpunkte in Rom vorgesehen, darunter u.a. ein Gottesdienst der Salzburger Delegation mit Erzbischof Lackner in Santa Maria dell’Anima oder für die steirischen Ministranten ein Gebet in der Basilika Santa Maria Maggiore mit Bischof Krautwaschl.

Am Donnerstag folgt ein großes Österreich-Treffen in der Basilika St. Paul vor den Mauern. Weitere Programmpunkte umfassen u.a. Stadtführungen, Vatikan-Einblicke und Jugendgottesdienste. In österreichischen Pfarren ministrieren knapp 45.000 Mädchen und Buben.

religion.ORF.at/KAP

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