GB: Früherer Primas: Sterbehilfe ist „zutiefst christlich“

Der frühere Erzbischof von Canterbury, George Carey, setzt sich für eine Legalisierung der Sterbehilfe ein. Es sei „eine zutiefst christliche und moralische Sache“, Ärzten zu erlauben, todkranken Menschen beim Suizid zu helfen.

George Carey (Lord Carey of Clifton), wird von der britischen Zeitung „Daily Telegraph“ (Donnerstagsausgabe) zitiert. Der ehemalige Primas der anglikanischen Staatskirche kündigte in diesem Zusammenhang seine Unterstützung für einen entsprechenden Gesetzentwurf an. Dieser sieht vor, dass sterbewillige Patienten mit einer Lebenserwartung von maximal sechs Monaten mit ärztlicher Hilfe Suizid begehen dürfen. Für den 11. September ist im britischen Unterhaus eine Debatte zu dem Thema vorgesehen.

George Carey

Reuters

Der frühere Erzbischof von Canterbury, George Carey, setzt sich für eine Legalisierung der Sterbehilfe ein

Konträre Positionen zur Sterbehilfe

Careys Position ist völlig konträr zu jener des aktuellen anglikanischen Primas Justin Welby, der eine Legalisierung der Sterbehilfe in Großbritannien ablehnt. Schon vor einem Jahr hatten sich britische Religionsführer, unter ihnen Primas Welby und der katholische Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols, in einer gemeinsamen Erklärung gegen jedwede Erlaubnis von aktiver Sterbehilfe ausgesprochen.

Kardinal Nichols bekräftige erst vor wenigen Tagen mit Nachdruck seine Ablehnung einer Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung. Es sei eine „große Lüge“ zu versuchen, Menschen davon zu überzeugen, dass das Leben mit einer schweren Krankheit nicht lebenswert sei. Ein „Recht zu Sterben“ beinhalte auch die Pflicht eines anderen, zu töten. Die Kirche könne das nicht akzeptieren.

religion.ORF.at/APA

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