Petition: Verurteilung der Homosexualität gefordert

Hunderttausende konservative Katholiken haben in einer Petition Papst Franziskus gedrängt, homosexuelle Partnerschaften zu verurteilen und keine kirchliche Trauung von Geschiedenen zuzulassen.

Laut den Initiatoren haben bis Donnerstag 462.800 Menschen die „Ergebene Bitte an Seine Heiligkeit Papst Franziskus über die Zukunft der Familie“ unterzeichnet, darunter mehr als hundert hohe Geistliche. Dazu zählen verschiedene Bischöfe aus Entwicklungsländern sowie der erzkonservative US-Kardinal Raymond Burke.

Papst solle an traditioneller Lehre festhalten

Die Petition drängt das Oberhaupt der katholischen Kirche bei der Synode über die Familie im Oktober an der traditionellen Lehre der Kirche festzuhalten.

Die Initiatoren schreiben, die letzte Synode zur Familie habe die Befürchtung genährt, dass das Licht der katholischen Lehre, „durch die unheilsamen Winde der von den antichristlichen Lobbies verfechteten Lebensstile“ ins Wanken gebracht werde. Es gebe „eine allgemeine Ratlosigkeit“ angesichts der Möglichkeit, dass die Kirche „die Duldung des Ehebruchs“ erlauben könnte.

„Sexuelle Revolution“ gegen Gesetze der Natur

„Durch die Zulassung zur Eucharistie von geschiedenen - wiederverheirateten Paaren und die Annahme von homosexuellen Partnerschaften wird ein Zustand erzeugt, der kategorisch verurteilt werden muss, da er im Widerspruch zu den Geboten Gottes und den Gesetzen der Natur steht“, heißt es in der Petition.

Die Initiatoren beklagen eine durch Politik und Medien vorangetriebene „sexuelle Revolution“, die „den Gesetzen Gottes und der Natur“ widerspreche und „die Existenz der Familie, die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft,“ bedrohe.

Die Linie des Papstes

Franziskus befürwortet eine Öffnung der Kirche gegenüber Menschen, die einen „irregulären“ Lebensstil führen. Zur Frage nach seiner Haltung zu schwulen Katholiken sagte der Papst einmal: „Wer bin ich zu urteilen?“

Zudem plädierte er für einen neuen Umgang mit Geschiedenen. Sie seien nicht exkommuniziert und sollten auch nicht so behandelt werden, sagte der Papst vergangene Woche. Während viele Bischöfe aus Europa diese Linie befürworten, trifft er bei Geistlichen aus Afrika, Asien und Lateinamerika damit vielfach auf Ablehnung.

religion.ORF.at/APA

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