Natur in Kupferstich und Fotografie

Die Klosterbibliothek Heiligenkreuz beherbergt eine Sammlung aller im 18. Jahrhundert bekannten Pflanzen. Unter dem Titel „Blumen einst und jetzt“ ist nun ein Vergleich mit aktuellen Fotos entstanden.

Der Drucktechniker Gerhard Wasshuber hat die von Johann Wilhelm Weinmann im 18. Jahrhundert erstellten Kupferstich-Abbildungen aller damals bekannten Blumen den heute noch im Wienerwald wachsenden gegenübergestellt. Die 1025 Kupferstiche von damals fand er in der Klosterbibliothek Heiligenkreuz, in einem vierbändigen, 22 Kilo schweren Werk.

Cover zum Buch "Blumen einst und jetzt"

Verlag Anton Pustet/Georg Grabherr/Gerhard Wasshuber

Gerhard Wasshuber, „Blumen einst und jetzt“, ISBN-13: 978-3-7025-0778-7, Verlag Anton Pustet, 2015, 36,00 €

Er habe sich nach drei schweren Operationen aus der Freude, sich wieder zu Blumen in der Natur hinunterbücken zu können, mit dieser alten Sammlung beschäftigt. Er durchforstete die „Phytanthoza Iconographia“ - so der Titel des Werks - nach den Blumen, die damals wie heute im so genannten „Biosphärenpark Wienerwald“ wachsen und stellte den farbigen Kupferstichen aktuelle Fotos gegenüber. Auf der linken Seite befindet sich stets der Kupferstich, rechts die moderne Fotografie.

Das Wissen von damals

Weinmann widmete sich zehn Jahre dieser Sammlung, die Kupferstiche wurden aufwändig handcoloriert. Weinmann habe das gesamte Wissen über Botanik der damaligen Zeit zusammengetragen, so Wasshuber im Gespräch mit religion.ORF.at.

Wasshuber selbst investierte insgesamt fünf Jahre in das Projekt, mit dem Ziel, diesen „zu Unrecht fast vergessenen bibliophilen Kulturschatz“ zu bergen und die Natur „großen und kleinen Wanderern, aber auch botanisch, historisch und bibliophil interessierten Lesern“ näher zu bringen, wie es Wasshuber zu Beginn des ersten Kapitels ausführt.

Cover zum Buch "Blumen einst und jetzt"

Georg Grabherr/Gerhard Wasshuber

Rücken der vierbändigen „Phytanthoza Iconographia“ von Johann Wilhelm Weinmann

Die „Phytanthoza Iconographia“, deren vier Bände in den Jahren 1737 bis 1742 erschienen sind, sind in Heiligenkreuz nicht der Öffentlichkeit zugänglich - das Buch erlaubt daher einen seltenen Einblick. Aus den 1025 Kupferstichen wurden 60 ausgewählt und nach Jahreszeiten geordnet. Nach einem Bildteil findet man die botanischen und historischen Beschreibungen der Pflanzen. Durch die Verwendung dreifach gestrichenen Papiers, vierfärbigen Offset-Drucks und einer speziellen Lackschicht sei ein besonders hochwertiges Buch entstanden, so der Drucktechniker.

religion.ORF.at

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