Landau zu Asyl: „Die Dinge kommen in die Gänge“

Caritas-Präsident Michael Landau hat sich vorsichtig optimistisch gezeigt, dass mit dem designierten Flüchtlingskoordinator Christian Konrad die Asylmisere endlich konsequent angegangen wird.

„Die Dinge kommen in die Gänge“, so Landau in der „ZiB24“ vom Dienstag. Konrad sei ein erfahrener Manager mit Handschlagqualität, der den Dialog mit allen Kräften - Bund, Ländern, Gemeinden, Zivilgesellschaft - suchen werde, zeigte sich Landau überzeugt. Er habe den Eindruck, dass es endlich mehr Bewusstsein dafür gebe, „dass es sich bei den Flüchtlingen um Menschen in Not handelt, die rasches und entschiedenes Handeln und Helfen brauchen“.

„Obdachlosigkeit in Traiskirchen beenden“

Die erste Aufgabe des früheren Raiffeisen-Generalanwalts werde es sein, „die Obdachlosigkeit in Traiskirchen zu beenden“, erklärte der Caritaspräsident. Es gebe durchaus eine Reihe von Quartieren für die Flüchtlinge, die derzeit im Freien nächtigen müssen, sie würden aber durch bürokratische Hürden blockiert.

Caritas-Präsident Michael Landau

APA/Georg Hochmuth

Caritas-Präsident Michael Landau

Eine Managementfrage werde es für Konrad sein, die durchaus vorhandene Hilfsbereitschaft der Bevölkerung zu kanalisieren, meinte Landau. Hier sei Konrad erfahren, er, Landau, traue ihm zu, sowohl mit den Hilfsorganisationen als auch mit den Landeshauptleuten und Bürgermeistern in konstruktive Gespräche zu kommen. Gerade den Bürgermeistern komme eine Schlüsselposition zu.

„Asylkoordinator ersetzt Strategie nicht“

Landau warnte davor, mit der Bestellung Konrads nun die Hände in den Schoß zu legen: „Es braucht eine Gesamtstrategie ‚Asyl‘.“ Der neue Koordinator sei ein wichtiges Element davon, ersetze die nötige Strategie aber nicht. Zu dieser Gesamtstrategie gehöre beispielsweise auch schon mehr Hilfe in den Herkunftsländern der Asylwerber und eine gesamteuropäische Herangehensweise an die Flüchtlingsproblematik, so Landau.

Der Caritas-Chef äußerte zudem die Hoffnung, dass die Regierung auch Handlungsspielräume bekomme, um andere wichtige Zukunftsthemen wie Arbeitslosigkeit, leistbahren Wohnraum und die Bildungsproblematik angehen zu können.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Asyl: Landau fordert mehr Mut von der Kirche
(religion.ORF.at; 22.8.2015)

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