Bischof Schwarz: Leben soll „enkeltauglich“ sein

Es gelte mit einem bescheideneren und nachhaltigeren Lebensstil eine „enkeltaugliche Zukunft zu sichern“, sagte der Kärntner Bischof Alois Schwarz am Mittwoch anlässlich der bevorstehenden „Schöpfungszeit“.

Mit Beginn der „Schöpfungszeit“ von 1. September bis 4. Oktober rücken die christlichen Kirchen alljährlich die Verantwortung der Menschen für die gesamte Schöpfung in den Mittelpunkt. Es gelte mit einem bescheideneren und nachhaltigeren Lebensstil eine „enkeltaugliche Zukunft zu sichern“, betonte der in der Bischofskonferenz für Umweltthemen zuständige Kärntner Bischof Alois Schwarz am Mittwoch gegenüber „Kathpress“. Ökumenisch gefeierte „Schöpfungsgottesdienste“, Wanderungen, Exkursionen und Vorträge sollen das Anliegen unter die Leute bringen.

Bischof Alois Schwarz

APA / Gert Eggenberger

Der Kärntner Bischof Alois Schwarz

Seit 10. August ist der „Tag der Schöpfung“ am 1. September auch offiziell ein Gebetstag der katholischen Kirche - mehr dazu in Papst: Jährlicher „Tag der Schöpfung“ am 1. September. Papst Franziskus griff mit dieser Entscheidung auf einen orthodoxen Impuls zurück: Die Idee eines Schöpfungstages kommt aus dem Patriarchat von Konstantinopel.

Verantwortung auch für Flüchtlinge

Schwarz mahnte für heuer auch Solidarität Flüchtlingen gegenüber ein. Er stellt wörtlich fest: „‚Enkeltauglichkeit‘ bedeutet auch, unser Leben und Wirken zukünftig nicht nur auf die Schöpfung hin, nicht nur auf die Umwelt hin, sondern besonders auch auf den Menschen hin nachhaltig auszurichten; die Würde jedes einzelnen Menschenlebens in den Mittelpunkt zu stellen und christliche Werte wie Barmherzigkeit und Gastfreundschaft in Wort und Tat zu leben.“ Gerade Christen könnten auf eine geistliche Tradition zurückgreifen, die eine nachhaltige, zukunftsfähige Lebenshaltung fördere.

Der zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur Schöpfungszeit findet am Freitag, dem 25. September, um 18.00 Uhr in der griechisch-orthodoxen Kathedrale in Wien statt. Der Gottesdienst steht unter dem Motto „Über den Wassern zum Leben“.

Verantworten, feiern, genießen

Die Bildungs- und Kulturinitiative St. Martin in Graz lädt am 1. September ab 16.30 Uhr zum „Tag der Schöpfung“. Dabei sprechen Experten zu den Themen „Schöpfung verantworten“, „Schöpfung feiern“ und „Schöpfung genießen“. Eröffnet wird die Tagung vom Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. Um 18.30 Uhr steht eine Ökumenische Vesper in der Schlosskirche St. Martin mit katholischer, orthodoxer, evangelischer, altkatholischer und auch jüdischer Beteiligung auf dem Programm.

Die Schöpfung nimmt vom 31. August bis 4. September auch eine „Steyler Themenwoche“ in den Blick. Die Steyler Missionare nehmen den Schöpfungstag am 1. September zum Anlass, um aufzuzeigen, wie vielfältig sich die Ordensgemeinschaft für die Bewahrung der Schöpfung engagiert. Täglich wird in dieser Woche auf der Homepage der Styler ein Beispiel für das Engagement der Brüder vorgestellt.

Warum Schöpfungszeit?

Information und Anmeldung bis 28. August unter www.argeschoepfung.at oder 0660 76 0000 08

Die „ARGE Schöpfungsverantwortung“ lädt am 1. September zu einer Ökumenischen Schöpfungs-Vesper um 18.00 Uhr in die Deutschordenskirche in Wien. Am 31. August, 7., 14. und 21. September ist in Wien außerdem jeweils ein „Jour Fixe“ zum Thema Schöpfungsverantwortung geplant. Politiker, Wissenschaftler und Priester geben in einem gemeinsam erarbeiteten Handlungskonzept Antwort auf die Frage „Warum Schöpfungszeit?“.

„Wir RADLn in die Kirche“

Die Aktion „Wir RADLn in die Kirche“ ruft auch heuer wieder dazu auf, ein Zeichen für nachhaltige Mobilität zu setzen und den Gottesdienst am 20. September mit dem Fahrrad zu besuchen. Langfristig sollen möglichst viele Menschen zum Radfahren im Alltag bewegt werden. Im letzten Jahr beteiligten sich alleine in Niederösterreich 80 Pfarren an der Aktion.

Theologische Umweltgespräche

2.10.2015, 18.00 Uhr, Stift Klosterneuburg.

Anmeldung bis 28. September im Umweltbüro der Erzdiözese Wien, Tel. 0664.885.22.785 oder m.gerhartinger@edw.or.at

Unter dem Motto „Einfach - Gut - Leben“ finden am 2. Oktober von 18 bis 21 Uhr die „Theologischen Umweltgespräche“ im Augustinersaal des Stiftes Klosterneuburg statt. Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger, Robert Kraner von der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich und Wolfgang Hamm, Weingutleiter des Stiftes, sprechen unter anderem über das von den Vereinten Nationen für 2015 ausgerufene „Internationale Jahr des Bodens“.

religion.ORF.at/KAP

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