Iran ernennt erstmals Sunniten zu Botschafter

Erstmals ist im schiitischen Iran ein sunnitischer Muslim zum Botschafter ernannt worden. Die Ernennung wird als Zeichen der Anerkennung für die kurdischen Sunniten für deren Wählerstimmen gesehen.

Der 51-jährige Kurde Saleh Adibi solle demnächst den Iran in Vietnam und Kambodscha vertreten, wie die iranische Tageszeitung „Shargh“ berichtete (Donnerstag-Ausgabe). 90 Prozent der Iraner sind Schiiten, nur ungefähr neun Prozent gehören der sunnitischen Richtung des Islams an.

Zeichen der Dankbarkeit

Politisch sind die Sunniten nur in ihren Provinzen im Westen und Südwesten des Landes tätig. Sie stellen auch 18 Abgeordnete im Parlament. Der Literaturprofessor Adibi ist der erste sunnitische Kurde, der es nach Teheran und ins Außenministerium geschafft hat.

Die Ernennung Adibis ist auch ein Zeichen der Dankbarkeit von Präsident Hassan Rohani. 2013 stimmten über 70 Prozent der Sunniten in den kurdischen Provinzen für Rohani und ermöglichten ihm damit den Erdrutschsieg bei der Präsidentschaftswahl.

religion.ORF.at/APA/dpa