Konfessionelle Schulen nehmen Flüchtlingskinder auf

Das Schulamt der Erzdiözese Wien hat dem Stadtschulrat Unterstützung bei der Aufnahme von rund 350 Flüchtlingskindern in Wiener Schulen angeboten. Auch evangelische Schulen wollen Plätze anbieten.

In einer Aussendung am Donnerstag bedankte sich Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl für dieses Angebot „von unschätzbarem Wert“. Genaue Zuteilungen an die katholischen Privatschulen inklusive der Wiener Ordensschulen würden erst nächste Woche nach einem Meeting im Stadtschulrat erfolgen können, erklärte Andrea Pinz, seit September amtierende neue Leiterin des Erzbischöflichen Amtes für Unterricht und Erziehung, gegenüber „Kathpress“.

Schulplätze „im Rahmen der Möglichkeiten“

„Es ist das Wesen des Christentums, dem Nächsten in Not die Tür zu öffnen“, begründete Pinz ihr Herantreten an den Wiener Stadtschulrat. Die Zusammenarbeit mit der Schulbehörde habe „immer das Wohl und die beste Entwicklung aller Schülerinnen und Schüler zum Ziel“, besonders notwendig sei dies derzeit im Blick auf schulpflichtige Flüchtlingskinder.

Ihnen sollen an katholischen Privatschulen „im Rahmen der Möglichkeiten“ Schulplätze zur Verfügung gestellt werden. Das gilt nach den Worten von Pinz nicht nur für Pflichtschulen, sondern auch für AHS, da viele aus Syrien stammende Kinder und Jugendliche über eine gute Vorbildung verfügten.

Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl bedankte sich dafür mit den Worten: „Es ist positiv und wichtig, dass in Wien alle an einem Strang ziehen und das öffentliche und das katholische private Schulwesen so eng kooperieren und gemeinsam Verantwortung für diese Herausforderung übernehmen.“

Platz auch in evangelischen Schulen

Die Diakonie Bildung bietet in den Evangelischen Schulen in Wien rund 30 Schulplätze für Flüchtlingskinder an, sowie mehrere Plätze in den Evangelischen Kindergärten, wie die Hilfsorganisation am Freitag in der Aussendung schrieb.

Die Resonanz auf Nachfragen seitens des Schul- und Kindergartenbetreibers, ob sich die Schul-Leitungen vorstellen könnten, Flüchtlingskinder aufzunehmen, war groß. „Meine Kolleginnen und ich haben schon über dieses Thema gesprochen. Jede wäre bereits, Flüchtlingskinder in ihrer Klasse aufzunehmen“, so beispielsweise die Leiterin der Evangelischen Volksschule Währing, Renate Heschl.

Auch Kindergartenplätze möglich

Auch in den Diakonie-Kindergärten wird dieses Thema seit Tagen diskutiert, mit dem starken Wunsch einen Beitrag zu leisten. Schulen und Kindergärten in evangelisch-diakonischer Trägerschaft ist es uns ein großes Anliegen Menschen in Not zu unterstützen", betont Veronika Weisskircher, Geschäftsführerin der Diakonie Bildung. „Einige unserer Schulen und Kindergärten haben schon seit Jahren Erfahrung in der Arbeit mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien.“

Neben zehn Kindergärten, fünf Volksschulen, drei Neuen Mittelschulen und zwei Gymnasien ist im Profil der Diakonie-Schulen in Wien auch die inklusive IFIT-Schule, die sich besonders um Jugendliche kümmert, die mehr Hilfe und Zeit für ihre Ausbildung brauchen, und gerne auch Jugendliche mit Fluchthintergrund aufnimmt.

religion.ORF.at/KAP

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