Papst suchte Optiker in Roms Altstadt auf

Als ganz normaler Kunde hat sich Papst Franziskus am Donnerstag von einem Optiker im Zentrum Roms beraten lassen. Er habe lediglich neue Gläser für seine Brille gewollt, aber keinen neuen Rahmen, berichtete der Optiker.

„Ich will keinen neuen Rahmen, Sie sollen nur meine Gläser erneuern, ich will nicht mehr ausgeben“, habe das Oberhaupt der katholischen Kirche gesagt, berichtete der Optiker Alessandro Spiezia italienischen Medien. Franziskus bestand demnach auch explizit darauf, keine Sonderkonditionen zu erhalten. Die Nachricht verbreitete sich zunächst über die sozialen Netzwerke, doch dann bestätigte am Freitag auch „Radio Vatikan“, dass Papst Franziskus persönlich ein Optikergeschäft im Zentrum Roms aufsucht hatte.

Den Medienberichten zufolge fuhr der weitsichtige Franziskus in einem unauffälligen Wagen bei dem Geschäft nahe der belebten Piazza del Popolo vor. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sich vor dem Schaufenster eine beträchtliche Menge von Schaulustigen versammelte, um die rund 30-minütige Beratung mitzuverfolgen.

Optiker schon länger im Dienst des Papstes

Schon vor einiger Zeit hatte Spiezia für Papst Franziskus gearbeitet, ähnlich wie in der Vergangenheit auch für Benedikt XVI. Eines Tages schickte Franziskus seinen Landmann und Vertrauten Guillermo Karcher, einen Prälaten aus dem Staatssekretariat, in das Geschäft mit einer Brille zur Reparatur. Der Optiker wollte ihm eine neue anfertigen lassen, aber Bergoglio habe auf einer Reparatur bestanden. Kostenpunkt: fünf Euro. Die Banknote behütet der Optiker wie einen wertvollen Schatz.

Allerdings habe er dem Papst dann auch noch eine neue Brille angefertigt, berichtet der Eigentümer. Und er habe sich gefreut, als dieser sie eines Tages bei der Generalaudienz getragen habe.

Franziskus ist dafür bekannt, Sicherheitsvorkehrungen zu missachten und sich etwa unter Gläubige zu mischen. Im März beklagte er in einem Interview, dass er sich als Papst nicht mehr so frei wie früher bewegen könne.

religion.ORF.at/AFP