Wechsel in christlich-jüdischer Zusammenarbeit

Mit Anfang September hat die Geschäftsführung im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit gewechselt: Sarah Egger folgte auf Markus Himmelbauer.

Himmelbauer habee 19 Jahre „die Aktivitäten des Vereins organisiert und so die Beziehung zwischen den Kirchen und den jüdischen Gemeinden entscheidend mitgestaltet“, so eine Aussendung des Koordinierungsausschusses vom Donnerstag.

„Seit der Zwischenkriegszeit gibt es in Wien Bemühungen zur Verständigung zwischen Christen und Juden. Es ehrt mich, dass ich selbst an diesem einzigartigen Ort tätig sein durfte in einer Reihe mit außergewöhnlichenPersönlichkeiten wie Hans Kosmala, Kurt Schubert oder Hedwig Wahle“, so Himmelbauer über er seine Zeit in Wien. Er übernahm im September als Pfarrassistent die Leitung der Pfarre Wolfsegg am Hausruck in der Diözese Linz.

Egger: Theologie und Gender-Studies

Sarah Egger studierte evangelische Theologie und schloss mit dem Bakkalaureat ab. Neben ihrer Teilzeitanstellung im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit studiert sie Gender-Studies an der Universität Wien. Die interreligiöse Zusammenarbeit sei ihr aus ihrer Zeit als Mitarbeiterin des Forums für Weltreligionen und als Studienassistentin vertraut, heißt es in der Aussendung.

„Ich möchte dazu beitragen, dass wir Jüdinnen und Juden sowie Christinnen und Christen miteinander, übereinander und über uns selbst lernen; dazu, dass wir Freundschaften schließen, die stärker sind als Terror und Verhetzung und die uns in der heutigen Zeit in Frieden zusammenhalten lassen“, umschreibt Egger programmatisch ihr Engagement. Der Präsident des Koordinierungsausschusses, Martin Jäggle, dazu: „Als junge Frau und als Jüdin bringt Sarah Egger neue Impulse und Kontakte in unsere Arbeit ein. Dies trägt dazu bei, das Anliegen der christlich-jüdischen Zusammenarbeit an die nächsten Generationen weiter zu geben. Für diesen Entwicklungsprozess haben wir uns entschieden.“

Anerkennung für Himmelbauer

Markus Himmelbauer „gestaltete ein Drittel der Vereinsgeschichte und ist damit zum Zeitzeugen der Entwicklung des christlich-jüdischen Dialogs in unserem Land geworden“, so Jäggle weiter in dem Text. Es sei ihm gelungen, "den Verein organisatorisch und finanziell auf gesicherte Beine zu stellen. „Von seinem weiten Horizont zeugen seine grenzüberschreitenden Initiativen im Donauraum, die auch im Internationalen Rat der Christen und Juden Anerkennung gefunden haben. Mit der Redaktion der Quartalsschrift Dialog - Du Siach bot er einen Eckstein für die theologische Bildung und Erneuerung in unserem Land“, so Jäggle abschließend.

Himmelbauer wurde 1962 in Braunau am Inn geboren. Nach dem Theologiestudium in Salzburg und Fribourg (Schweiz) beteiligte er sich zunächst am Aufbau der regionalen Flüchtlingsbetreuung der Diözese Linz und war Gründungsmitglied des NGO-Dachverbands „Asylkoordination“. Nach seiner Promotion in Religionspädagogik und einer Zwischenstation als Assistent an der Universität Salzburg war er seit 1996 als Geschäftsführer des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit tätig.

Von 2002 bis 2014 war er erster Chefredakteur des österreichweiten Magazins ypsilon der Katholischen Männerbewegung und unterrichtete seit 2008 biblische Fächer an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien-Krems. Seine Verdienste um die Kirche in Oberösterreich wurden von der Diözese Linz 2010 mit der Verleihung der Florianmedaille gewürdigt.

religion.ORF.at

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