Pfarrer Faber führte Flüchtlinge durch Stephansdom

Wiens Dompfarrer Toni Faber hat am Mittwoch im Rahmen eines Projekts des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) 50 Flüchtlinge aus dem Irak, Iran und Syrien durch die Wiener Innenstadt und den Stephansdom geführt.

„Österreich heißt seine Fremden willkommen. Wir starren nicht angstvoll darauf, was uns an Fremden herausfordert, sondern darauf, wo Gemeinschaft erlebbar wird“, sagte Faber gegenüber „Kathpress“: Die Einladung war als Zeichen eines „echten Willkommens“ gedacht. Faber verwies auf die verschiedenen Herkunftsländer der Priester und Angestellten der Dompfarre St. Stephan, die einer „echten Wiener Melange“ glichen.

Dompfarrer Toni Faber

APA/Herbert Neubauer

Toni Faber, Dompfarrer von St. Stephan

Dompfarrer beeindruckt

„Bei uns wohnen Priester aus Amerika, Vietnam und osteuropäischen Ländern. Ein Mitarbeiter stammt aus Syrien, ein anderer aus dem Libanon“, erklärte Faber. Den Dom sieht er als „Hotspot“ in der Stadt Wien, in der ein Willkommen spürbar werde. „Das Haus steht 365 Tage im Jahr für das Gebet der Gläubigen offen, und zwar für alle Gläubigen“, so Faber. Beeindruckt zeigte sich der Dompfarrer vom Respekt der Flüchtlinge - die meisten davon waren Muslime - dem Dom als heiligem Ort gegenüber und der Bereitschaft, „sich auf Österreich einzulassen“.

Die Dompfarre St. Stephan engagiert sich mit den Mitarbeitern des Medienhauses der Erzdiözese Wien derzeit im Flüchtlingsnotquartier, das am Stephansplatz 4 eingerichtet wurde. Es sei eine tolle Möglichkeit Gäste kurz nach dem Grenzübertritt, willkommen zu heißen.

Flüchtlingsquartier in Vorbereitung

Man sei derzeit auch in Vorbereitung für die Eröffnung einer fixen Wohnung für Flüchtlinge. „In zwei, drei Wochen muss sie fertig sein“, kündigte Faber an. Die Verträge seien schon ausgearbeitet. „Hier wird eine mehrköpfige syrische Flüchtlingsfamilie bei uns Aufnahme finden. Auf jeden Fall für die nächsten zwei, drei Jahre“, sagte Faber.

Das kürzlich gegründete ÖIF-Projekt „wirsinddabei.at“, in dessen Rahmen die Führung stattfand, konzentriert sich auf integrationsfördernde Maßnahmen. Flüchtlingen und Zuwanderern ist es möglich, über das Netzwerk passende Initiativen in ihrer Nähe zu finden und sich gleich online dafür anzumelden. Privatpersonen, Vereinen, Gemeinden und Unternehmen können ihre Angebote auf der Plattform veröffentlichen.

religion.ORF.at/KAP

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