Sekten-Beratungsstelle: Mehr als 4.000 Kontakte

Die im Familienministerium angesiedelte Bundesstelle für Sektenfragen hat ihren Tätigkeitsbericht für das Vorjahr vorgelegt. Demnach gab es 2014 über 4.000 fachspezifische Kontakte.

Dem Bericht zufolge gab es insgesamt 4.033 fachspezifische Kontakte (mit 1.020 Personen), wobei in 447 Fällen eine umfassendere Beratung beziehungsweise Begleitung notwendig war. Auffällig ist, dass sich die Szene stärker zersplittert.

Freilich stehen nicht alle Anfragen mit individuellen Fällen in Verbindung. 519 kamen zwar von Privatpersonen, der Rest verteilte sich aber auf Mitarbeiter von Informationsstellen zu Weltanschauungsfragen (169), sowie Lehrpersonen, Schüler und Studenten.

Knapp 250 Gruppierungen

Insgesamt 248 unterschiedliche Gruppierungen wurden 2014 bei der Bundesstelle thematisiert. Damit bestätigt sich der Trend der vergangenen Jahre, dass sich die Szene immer mehr in Organisationen, kleine Gemeinschaften und Einzelanbieter aufspaltet. Das hat auch eine Vielzahl von Neugründungen zur Folge. Seit Beginn ihrer Tätigkeit hat die Bundesstelle übrigens Anfragen zu insgesamt mehr als 2.200 unterschiedliche Gruppierungen dokumentiert.

Die Bundesstelle für Sektenfragen wurde 1998 eingerichtet und versteht sich als Service- und Informationsstelle mit Blick auf „Gefährdungen, die von ‚Sekten‘ oder ‚sektenähnlichen Aktivitäten‘ ausgehen können“. Sie ist „konfessionell ungebunden und vertritt eine weltanschaulich-neutrale Haltung“ und unterliegt der Aufsicht des Bundesministeriums für Familien und Jugend. Gesetzlich anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften und ihre Einrichtungen „fallen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Bundesstelle“, heißt es auf der Website der Beratungsstelle.

religion.ORF.at/APA/KAP

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