Salzburg: Aktion „Offener Himmel“ gestartet

Im Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen stand am Freitagabend der Auftakt zur bereits 10. Begegnungswoche „Offener Himmel“, zu der die Erzdiözese Salzburg einlädt.

Mit Lichterzügen von allen Salzachbrücken und vom Flüchtlingslager im Süden von Salzburg zum Dom, mit Gebeten und einem Friedenskonzert im Dom habe man deutliche Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen gesetzt, so die Erzdiözese in einer Aussendung zum Auftakt der Aktion Offener Himmel. 2015 steht die Veranstaltung unter dem Motto: „Spirits for the new world“.

Die Veranstalter sehen in der Aktion Offener Himmel einen „Freiraum, eine Bühne, die darauf wartet, bespielt zu werden“. Willkommen sei alles, was „Hoffnung gibt, was die Menschlichkeit voran und Menschen zusammen bringt“. Ziel sei es durchaus mit Risiko und Irritation ein Experementierlabor für eine andere Welt und eine andere Kirche zu sein, so Projektleiter Wolfgang Müller vom Salzburger Seelsorgeamt.

An Menschen auf der Flucht denken

Beim Opera Concert for Peace im Rahmen der Aktion Offenen Himmelerinnerte Erzbischof Lackner daran, dass „wir bei dieser Musik an jene denken, die derzeit durch Europa marschieren, weil sie ihr Land verlassen mussten". Er lud ein, über die Caritas Patenschaften für Flüchtlinge zu übernehmen."Jetzt müssen wir helfen, so gut wir können“, appellierte Lackner.

ORF-Reporter Christian Wehrschütz betonte, dass die derzeitigen Kriege die Ursache für die Flüchtlingswelle seien. „Ich bin täglich mit den Folgen des Krieges konfrontiert“, sagte er. Er habe großen Respekt vor denen, die trotzdem in ihrem Land bleiben, „weil sie einen großen Willen zum Überleben haben“. Durch die Krise stünde Europa vor der größten Herausforderung seit Jahrzehnten.

Erschütternde Fluchtgeschichten

Ein Flüchtling aus Syrien erzählte, wie er mit einem Boot von der Türkei nach Griechenland gekommen sei: „50 waren auf dem Boot, 15 davon sind gestorben“. Er sei über Mazedonien nach Serbien und von dort nach Österreich gekommen. „Ich bin dankbar für Eure Hilfe“, sagte er. Seit vier Monaten warte er nun schon auf einen Asylbescheid.

Die Begegnungswoche „Offener Himmel“ will vom 2. bis 11. Oktober in 35 Pfarrgemeinden der Stadt Salzburg und im Dekanat Bergheim vielfältige Möglichkeiten zur Begegnung, zur Besinnung, zum Kreativ Werden, aber auch zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Brennpunkten bieten. „Alle Veranstaltungen haben letztlich einen Sinn, dass wir uns vom Himmel verlocken lassen, ein bisschen mehr das zu werden, wozu uns Gott gedacht hat“, so Projektleiter Wolfgang Müller.

religion.ORF.at/KAP

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