Nach Coming-out: Geouteter Theologe zieht zu Freund

Der polnische Priester Krysztof Charamsa, der mit seinem Coming-out und deutlicher Kritik am Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen international für Aufsehen gesorgt hat, zieht nach Spanien.

Laut italienischen Medien möchte der 43-jährige Theologe in Barcelona mit seinem Partner Eduard Planas zusammenleben. „Ich will nicht weiterhin für einen Eklat sorgen“, sagte Charamsa demnach. „Ich packe alles in zwei Koffer ein und verlasse das römische Kloster, in dem ich lebe. Ich habe schon die Fahrkarte nach Barcelona in der Tasche“, so der Priester, der an päpstlichen Universitäten in Rom Theologie lehrt. Er hoffe lediglich, dass sich die am Sonntag begonnene Familiensynode im Vatikan mit der Frage homosexueller Gläubiger und ihrer Familien befassen werde.

Monsignore Krzysztof Charamsa

APA/EPA/Luciano del Castillo

Krysztof Charamsa

„Leben ohne Liebe unmenschlich“

Charamsa sagte der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ (Samstag-Ausgabe), die katholische Kirche müsse hinsichtlich gläubiger Homosexueller „die Augen öffnen und verstehen, dass ihre Lösung, totale Abstinenz und ein Leben ohne Liebe zu leben, unmenschlich ist“.

Der polnischen „Newsweek“-Ausgabe sagte der 43-Jährige, der Klerus sei „überwiegend homosexuell und traurigerweise auch homophob bis zur Paranoia, weil es an Akzeptanz der eigenen sexuellen Orientierung mangelt“. Er wolle die katholische Kirche nicht zerstören, sondern ihr helfen. „Mein Coming-out soll ein Appell an die Synode sein, ihr paranoides Handeln gegenüber sexuellen Minderheiten aufzugeben.“

religion.ORF.at/APA

Mehr dazu:

Links: