Wienwahl: Alle Parteien für Stärkung der Ordensspitäler

Bereitschaft zu mehrjähriger Planungssicherheit für die Wiener Ordensspitäler und Anerkennung ihrer Leistungen haben die in Wien antretenden Parteien im Vorfeld der Landtagswahl signalisiert.

Dieses Ergebnis einer Umfrage unter den Spitzenkandidaten sei für die acht von Ordensgemeinschaften getragenen Krankenhäuser durchaus von Bedeutung, erklärte Primar Manfred Greher vom Herz-Jesu Krankenhaus am Donnerstag in einer Aussendung.

Infolge der ehedem nur jährlichen Zusagen öffentlicher Zuschüsse sei der Planungshorizont stets sehr eng gewesen; erst 2012 habe sich dies durch einen 2016 auslaufenden Drei-Jahres-Vertrag, der Bauvorhaben erst möglich machte, gebessert. Die Parteien würden nach den Wiener Wahlen an ihren jetzigen Aussagen zu messen sein, sagte Greher.

Hartmannspital

Hartmannspital

Das Hartmannspital ist eines der Wiener Ordensspitäler

Bürgermeister Häupl sieht Ordensspitäler als „Partner“

Die Ordensspitäler als „wichtiger Partner der Stadt Wien“ sollten in Abstimmung mit den anderen Akteuren des Gesundheitswesens die für die Bevölkerung nötigen Leistungen erbringen, betonte etwa Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ).

Er wolle sich dafür einsetzen, trotz angespannter Budgetlage auch nach 2016 am System von gemeinsamer Planung, Steuerung und Finanzierung über mehrere Jahre festhalten, so der SPÖ-Spitzenkandidat. Grünen-Spitzenkandidatin Maria Vassilakou betonte, ihre Partei wolle sich „selbstverständlich“ auch weiterhin für mittel- bis längerfristige Finanzierungsvereinbarungen einsetzen.

Optimale Ausnutzung der Spitäler notwendig

Die optimale Ausnutzung medizinischer Ressourcen forderte Heinz-Christian Strache, der sich mit der FPÖ für die Stärkung der Ordensspitäler einsetzen werde, „damit diese ihre Leistungen zumindest im bisherigen Umfang einbringen können“.

Ähnlich bekannte sich ÖVP-Spitzenkandidat Manfred Juraczka zu mehrjährigen Vereinbarungen; die „entscheidende Rolle“ der Wiener Ordensspitäler im gesamten Gesundheitssystem stehe „außer Zweifel“. Auch NEOS-Kandidatin Beate Meinl-Reisinger zufolge sind Finanzierungen auf drei Jahre „sicherlich zielführend“.

Ordensspitäler stellen jedes fünfte Bett

Die acht Wiener Ordensspitäler mit ihren 4.100 Mitarbeitern stellen etwa jedes fünfte Spitalsbett in Wien zur Verfügung und verzeichneten im Vorjahr rund 125.000 stationäre Patienten, 550.000 Pflegetage, sowie 30.000 tagesklinische und 200.000 ambulante Behandlungen.

Die gemeinnützigen Häuser haben mit den Ordensgemeinschaften private Träger, was sie von den Krankenhäusern der Gemeinde Wien (KAV) und der Sozialversicherungen unterscheidet. Anders als gewinnorientierte Privatspitäler haben sie jedoch öffentlichen Versorgungsauftrag und sind somit für alle Patienten da. Studien belegen außer hoher Akzeptanz bei der Bevölkerung auch hohe Effizienz in der Arbeitsweise, was laut Ordensspitälern das Wiener Gesundheitsbudgets entlastet.

religion.ORF.at/KAP