Bischof Elbs dementiert „Spiegel“-Bericht

Der Feldkircher Bischof Benno Elbs hat einen Bericht des Magazins „Der Spiegel“ (Mittwoch) dementiert, wonach er sich zu den Medienberichten um eine angebliche Tumorerkrankung des Papstes öffentlich geäußert haben soll.

„Warum ausgerechnet zu Beginn der Schlussrunde der römischen Synode, in der die kritischen Fragen auf dem Programm stehen?“, wurde Elbs in der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins zitiert. Er habe sich aber weder gegenüber dem „Spiegel“, mit dem er überhaupt nicht gesprochen habe, noch gegenüber anderen Medien in dieser Hinsicht geäußert, stellte der Bischof, der an der Synode im Vatikan teilnimmt, am Donnerstag gegenüber „Kathpress“ klar.

Benno Elbs

APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Manipulationsversuch nach Ansicht der Vatikanzeitung

Nach Ansicht der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ steckt hinter der in dieser Woche verbreiteten Pressemeldung über eine angebliche Tumorerkrankung des Papstes ein Manipulationsversuch.

In einem namentlich nicht gekennzeichneten Artikel unter der Überschrift „Falsche Nachrichten“ heißt es in der Papstzeitung (Donnerstag): „Der gewählte Zeitpunkt offenbart die manipulative Absicht, die hinter dem Staubaufwirbeln steckt.“

Bischöfe debattieren Entwurf für Schlusstext der Synode

Der Entwurf für das Schlussdokument der Bischofssynode zu Ehe und Familie ist am Donnerstagvormittag fertiggestellt und den Teilnehmern am Donnerstagnachmittag zu einer ersten Diskussion vorgestellt worden. Nach Angaben des indischen Kardinals Oswald Gracias, Mitglied der vom Papst ernannten zehnköpfigen Redaktionskommission, hat der Text weniger als 100 Abschnitte.

Entstanden ist er auf Grundlage von mehr als 500 Änderungsvorschlägen („modi“) zum ursprünglichen Arbeitspapier der Synode. Nach gründlicher Lektüre werden die Synodalen am Samstagnachmittag über die einzelnen Paragrafen abstimmen. Um 19 Uhr sollte das Procedere zu Ende sein.

Eher „allgemeiner Entwurfstext“

Kardinal Gracias, der die Erzdiözese Mumbai leitet, sage bei einem Pressebriefing im Vatikan, die jeweiligen Abschnitte seien „eher allgemein“ gehalten. Gracias betonte, der Entwurfstext wolle allen Positionen Raum geben, um für das Plenum möglichst akzeptabel zu sein.

Mit Blick auf die Frage der wiederverheirateten Geschiedenen sagte der Kardinal, es gehe um das Gleichgewicht zwischen der unveränderbaren Lehre der Kirche und der veränderten Lebensrealität der Menschen. Seit dem Schreiben „Familiaris consortio“ von Johannes Paul II. seien mehr als 30 Jahre vergangen.

Gracias betonte, unter den Modi habe es diesmal weniger konträre Positionen gegeben als bei der Synode im Oktober 2014. Deshalb sei er zuversichtlich, dass es ein „guter Text“ sei, so Gracias.

Bischöfe debattieren - Deadline ist Freitag 14 Uhr

Kardinal Gracias berichtete, dass die Präambel voraussichtlich erst am Freitag fertig sein werde. Was der Papst aber mit dem Dokument machen werde, sei ihm überlassen.

Eine grundsätzlich positive Meinung zum Text äußerte auch der Erzbischof von Los Angeles, Jose Horacio Gomez. Bei der Pressekonferenz scherzte Vatikansprecher Federico Lombardi, dass der Bischof von Hollywood und jener von Bollywood einer Meinung seien.

Dies liege wohl auch daran, dass die Arbeit der Synode gut verlaufe. Vorgesehen seien jetzt Debatten bis Freitagnachmittag über die bearbeiteten Dokumente. Bis Freitag 14 Uhr könnten schriftlich noch Änderungswünsche eingebracht werden, am Freitagabend würden dann die letzten Textverbesserung getätigt und am Samstagnachmittag werde der Abschlusstext vorliegen.

„Familiaris Consortio 2.0“

Der indische Kardinal sagte, er könne sich vorstellen, dass es am Schluss sozusagen eine „Familiaris Consortio 2.0“ herauskommen könne. Die Familiensynode von Johannes Paul II. vor 30 Jahren sei immer noch wichtig, allerdings habe sich in der Zwischenzeit „einiges auf der Welt verändert“, so Gracias. Gerade diese Änderungen hätten dazu geführt, dass diese Synode 2015 überhaupt stattfinden konnte.

Journalisten wollten wissen, ob die von Papst Franziskus gewünschte Dezentralisierung bei pastoralen Fragen eine Rolle spielen würde. Gracias verwies darauf, dass Afrika Probleme mit Polygamie, Europa mit Geschiedenen und „sein“ Asien wiederum andere Probleme habe.

Dennoch sei die Kirche eine Einheit und der Glaube derselbe. „Aber man muss die verschiedenen kulturellen Kontexte beachten“, fügte er hinzu. Spezifische Probleme für einzelne Regionen bedürften gezielter Lösungen.

religion.ORF.at/KAP

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