Bischof Elbs über Synoden-„Highlights“

Nach dem Ende der Weltbischofssynode in Rom hat Bischof Benno Elbs von einer „intensiven Lernerfahrung“ gesprochen. Der positive Gesamteindruck sei allerdings durch vereinzelte Wortmeldungen getrübt worden.

Weltkirche komprimiert und als intensive Lernerfahrung für eine zeitgemäße Pastoral, so lasse sich der Eindruck in aller Kürze beschreiben, den er nach der dreiwöchigen Bischofssynode gewonnen habe, so der Feldkircher Bischof Benno Elbs am Montag im Interview mit Kathpress. Es habe ihn überrascht und beeindruckt, wie unterschiedlich die Sichtweisen von Ehe und Familie sein können, sagte der Feldkircher Bischof und stellte fest: „Mein persönliches Highlight bei der Synode war eindeutig die Mitarbeit im Circulus Germanicus.“

Benno Elbs

APA/Katholische Kirche Vorarlberg/Ionian

Bischof Benno Elbs

Die Gespräche in der deutschsprachigen Arbeitsgruppe, die von Kardinal Christoph Schönborn moderiert wurde, hätte ihn streckenweise an sein theologisches Rigorosum erinnert. Die Mitglieder des Arbeitskreises hätten im Blick auf das Zweite Vatikanische Konzil und unter Anleihen bei Thomas von Aquin die strittigen Fragen entfalten und schließlich einstimmig klären können.

„Es war mir anfangs gar nicht bewusst, dass das so eine große Wirkung haben wird“, so Elbs im Blick auf die breite Resonanz der deutschsprachigen Expertise bei der Synode.

Abschlussdokument „sehr pastorales Papier“

Insgesamt liege mit dem Abschlussdokument ein „sehr pastorales Papier“ als Vorschlag für den Papst vor. Es trage auch deutlich die geistliche Handschrift von Franziskus. Sein Grundanliegen, das mit den Worten „begleiten - unterscheiden - integrieren“ beschrieben werden könne, ziehe sich durch den ganzen Text. Auffallend hoch sei auch der Stellenwert des Gewissens und der Verantwortung des Bischofs im Dokument festgehalten. Schließlich sei auch der Gedanke der „Gradualität“, obwohl nicht wörtlich jedoch der Sache nach, fest im Text verankert.

Einige Wortmeldungen „schwer zu ertragen“

Der positive Gesamteindruck sei allerdings durch vereinzelte Wortmeldungen getrübt worden, die „für mitteleuropäische Ohren schwer zu ertragen waren“ und einen „gravierenden Mangel an Respekt und Aufmerksamkeit für Menschen“ gezeigt hätten. Eine entsprechende Kritik sei daher auch im dritten Text der deutschsprachigen Arbeitsgruppe festgehalten worden.

„Ich hätte mir einen ausdrücklichen Dank an das Volk Gottes erwartet“, sagte Elbs und verwies auf das große Engagement rund um die beiden Befragungen im Vorfeld der Synodenversammlungen. „Mir fehlt auch eine ausdrückliche Entschuldigung für Verletzungen, die im Zuge der Seelsorge Menschen zugefügt worden sind“, betonte der Theologe und Psychotherapeut und verwies beispielsweise auf ledige Mütter, Geschiedene und Homosexuelle. Beide Anliegen habe er auch bei der letzten großen Diskussion am Freitag ins Plenum eingebracht, sie wurden jedoch letztlich nicht in das Synodendokument aufgenommen.

religion.ORF.at/KAP

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