Klimakonferenz: Absage von Patriarch Bartholomaios

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. wird nicht zur Klimakonferenz COP21, die am 30. November beginnen soll, nach Paris reisen. Er hätte einen Auftaktvortrag gehalten und einen ökumenischen Gottesdienst leiten sollen.

Wie es in einer Mitteilung des „College des Bernardins“ heißt, habe der Patriarch „im Hinblick auf die kürzlichen Ereignisse“ sein Kommen abgesagt. Der „grüne Patriarch“ hätte am 1. Dezember am „College des Bernardins“ einen Vortrag zum Thema „Eine ökologische Spiritualität“ halten sollen.

Patriarch Bartholomaios I.

APA/EPA/Olivier Hoslet

Bartholomaios I. reist nicht nach Paris

Programmänderungen angesichts islamistischen Terrors

Der Vortrag wäre Auftakt einer Veranstaltungsreihe zum Thema Klimawandel/Klimaschutz/Bewahrung der Schöpfung gewesen. Am 3. Dezember hätte Bartholomaios dann mit Kardinal André Vingt-Trois und dem Generalsekretär des Weltkirchenrats, Pfarrer Olav Fykse-Tveit, einen ökumenischen Gottesdienst in der Kathedrale Notre-Dame leiten sollen.

Die UNO-Weltkonferenz in Le Bourget sollte von einem umfangreichen religiös-spirituellen Programm unter Beteiligung von Repräsentanten verschiedener religiöser Traditionen begleitet werden. Dieses Programm wird derzeit angesichts des islamistischen Terrors vom 13. November umorganisiert.

Aufbau in Messehalle

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Aufbau und Vorbereitungen für die Klimakonferenz

Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Nach den Terroranschlägen von Paris steht die am Montag beginnende UN-Klimakonferenz unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. „Alles wird getan, um die Konferenz selbst und ihre Umgebung maximal zu sichern“, sagte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwoch.

2.800 Polizisten und Gendarmen seien auf dem Tagungsgelände in Le Bourget nördlich von Paris im Einsatz, 8.000 Beamte kontrollierten derzeit die französischen Grenzen, sagte Cazeneuve. Zum Auftakt der zwölftägigen Verhandlungen werden 147 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter ihnen US-Präsident Barack Obama, der russische Präsident Wladimir Putin, der chinesische Staatschef Xi Jinping und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.

10.000 Delegierte unter 40.000 Menschen

Daher dürfte vor allem der erste Tag für französische Sicherheitskräfte und Protokoll ein Kraftakt werden. Cazeneuve rief die Bevölkerung in der Gegend auf, keine Privat-Fahrzeuge zu nutzen und stattdessen auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Auf dem Gelände in Le Bourget werden mehr als 40.000 Menschen erwartet, darunter allein 10.000 Delegierte für die Verhandlungen. An den Gesprächen sind 195 Länder und die EU beteiligt.

Nach den islamistischen Anschlägen mit 130 Toten in Paris und Saint-Denis gilt in ganz Frankreich der Ausnahmezustand. Zwei eigentlich geplante Großdemonstrationen von Umweltschützern in Paris wurden verboten.

Eine Absage oder Verschiebung der Klimakonferenz kam für die französische Regierung aber nicht infrage. Präsident Francois Hollande sagte am Dienstag in Washington, an der Klimakonferenz festzuhalten sei die „beste Antwort, die man auf die Terroranschläge geben kann“.

religion.ORF.at/KAP/APA/dpa

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