D: Zahl der Muslime um ein Viertel gestiegen

Die Zahl der Muslime in Deutschland ist laut dem Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) durch die Zuwanderung der vergangenen Monate um rund ein Viertel gestiegen.

Dieser Zuwachs bedeute für die bereits im Land sesshaften Muslime Veränderungen in der Ausübung ihres Glaubens und zugleich eine Veränderung der Sichtweise, die die restliche Bevölkerung auf den Islam habe, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Grundlage dieses Wandels müsse allerdings stets die Verfassung sein, betonte Mazyek.

Warnung vor ungeregelter Aufnahme

Angesichts des unverändert starken Andrangs von Flüchtlingen in Richtung Deutschland warnte Mazyek vor einer weiteren ungeregelten Aufnahme zahlreicher Menschen. So könne es zwar „wegen der Werte unserer Verfassung und unserer historischen Verantwortung“ moralisch gesehen keine Obergrenze für Asylsuchende geben, technisch betrachtet hingegen schon. „Diese Obergrenze scheint in Deutschland offenkundig bald erreicht zu sein“, sagte er.

Flüchtlinge auf dem Weg zur deutschen Grenze nahe Wegscheid

APA/EPA/dpa/Armin Weigel

Flüchtlinge auf dem Weg zur österreichisch-deutschen Grenze nahe Wegscheid

„Muslime selbst Terrorziele“

Mit Blick auf die Integrationshilfe, die deutsche Muslime für Flüchtlinge leisteten, sagte der Zentralratsvorsitzende, diese könne bei entsprechender Unterstützung durch Staat und Gesellschaft noch größer sein. Misstrauen und Angst gegenüber dem Islam seien dabei gerade nach den Anschlägen von Paris ein erhebliches Hindernis. Mazyek sagte, genau das sei die Absicht der Attentäter gewesen. Er verwies dabei auch darauf, dass Muslime selbst mehrheitlich Ziel und Opfer islamistischer Anschläge in der Welt seien.

religion.ORF.at/AFP

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